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Auswirkungen von Überflutungen auf die Verfügbarkeit von Bundesfernstraßen
1.207
IDN 0
Forschungsstelle PTV Planung Transport Verkehr AG, Karlsruhe
PTV Transport Consult GmbH, Düsseldorf
Bearbeiter Stadler, A.
Lieven, A.-K.
Mellinger, N.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, Bonn
Stand Abschluss: September 2024

Das Forschungsprojekt war als Fallstudie konzipiert, in der am Beispiel der Hochwasserereignisse des Jahrs 2021 untersucht werden sollte, wie sich derartige Ereignisse auf die Verfügbarkeit von Bundesfernstraßen auswirken. Davon ausgehend sollten Empfehlungen für ein bauliches Verfügbarkeitsmanagement abgeleitet werden. Dazu wurde basierend auf Informationen der Baulastträger und Ergebnissen von Experteninterviews zunächst der Zustand nach den Ereignissen und der Verlauf des Wiederaufbaus rekonstruiert. Danach wurden die Verkehrszustände vor und nach den Ereignissen sowie zu ausgewählten Stichtagen in einem Verkehrsmodell simuliert und die jeweiligen Wirkungen berechnet. Anschließend wurde die Möglichkeit eines beschleunigten Wiederaufbaus im Autobahnnetz untersucht. Außerdem wurde in Hinblick auf eine hypothetische Priorisierung bei nicht ausreichenden Ressourcen verglichen, wie sich die Freigabe einzelner Streckenabschnitte auf die Verfügbarkeit ausgewirkt hätte. Daneben wurde am Beispiel ausgewählter Ahrtalbrücken eine Risikobewertung zur Identifikation kritischer Infrastrukturobjekte durchgeführt. Außerdem wurde der Nutzen der Wiederherstellung beziehungsweise Freigabe von Brücken und dazugehörenden Streckenabschnitten bewertet. Die Untersuchung ergab, dass bei der Wiederherstellung des Autobahnnetzes keine harte Priorisierung aufgrund unzureichender Ressourcen vorgenommen werden musste. Eine deutliche Beschleunigung des Wideraufbaus wäre deshalb auch bei Bereitstellung zusätzlicher Ressourcen nicht realistisch gewesen. Quantitativ wurden die verkehrlichen Wirkungen durch die Verfügbarkeitseinschränkungen im Autobahnnetz bestimmt. Hier konnten die wichtigsten Schäden bis Ende 2021 beseitigt werden und aus Nutzendensicht war das Netz Mitte 2022 voll verfügbar. Demgegenüber bestehen im nachgeordneten Netz noch immer Einschränkungen. Bezogen auf ein Verfügbarkeitsmanagement lassen sich keine allgemeinen Regeln für die Priorisierung von Maßnahmen angeben, da der relative Nutzen immer vom Gesamtzustand des Netzes abhängt. Allerdings kann der Nutzen von Alternativen modellbasiert abgeschätzt und so ein objektiver Priorisierungsprozess unterstützt werden.

Veröffentlichung