Für die Straßennetzgestaltung stellt sich die Aufgabe, zu überprüfen, inwieweit das historisch gewachsene Straßennetzden aktuellen Zielsetzungen noch entspricht. Bei der Umsetzung dieser Aufgabe fehlen für die meisten Teilziele Kriterien für die Entwicklung teilzielkonformer Straßennetze. Mit der vorliegenden Untersuchung soll ein Beitrag zur Lösung dieser beiden Problembereiche für das überörtliche Straßennetz (Verbindungsfunktions-Stufen I- IV) nach RAS-N,Ausgabe 1987, geleistet werden. Es werden der generelle methodische Ablauf zur Ableitung zielkonformer Straßennetze aufgezeigt und basierend auf einem Zielkatalog für jedes Teilziel die Kriterien zur Erlangung einer zielkonformen Netzstruktur entwickelt. Ihre Wirkungsweise wird an fiktiven Netzelementen demonstriert, die Anwendung in einem realen Teilgebiet ist nicht Bestandteil der Untersuchung. Die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung bestätigen, daß die bisher überwiegend verwendeten erreichbarkeitsorientierten Kriterien um spezifische Kriterien der übrigen Teilziele zu ergänzen sind. Die Diskussion am Beispiel fiktiver Netzelemente zeigt, daß die Berücksichtigung des gesamten, der heutigen Verkehrsplanung zugrunde liegenden Zielkatalogs zu unterschiedlichen Netzkonzeptionen führen kann. Sie zeigt aber auch, daß praxisverwertbare Aussagen hierzu nicht ausschließlich aus theoretischen Überlegungen abgeleitet, sondern daß in einer empirischen Anwendung Empfehlungen und Erkenntnisse für die praktische Straßennetzgestaltung gewonnen werden können. Das methodische Instrumentarium dafür wird mit der vorliegenden Untersuchung erarbeitet und läßt eine erfolgreiche Anwendung für einen realen Testraum aussichtsreich erscheinen.