In der Untersuchung wurde der Verkehrsablauf auf Autobahnen mit zwei- und dreistreifigen Richtungsfahrbahnen empirisch analysiert. Ziel war es, die Kapazitätswerte und q-v-Diagramme des HBS (2001) für Autobahnabschnitte außerhalb der Knotenpunkte zu überprüfen und gegebenenfalls Vorschläge zur Anpassung der Werte zu erarbeiten. Die empirische Analyse des Verkehrsablaufs erfolgte auf der Grundlage der Verkehrsdaten von insgesamt 50 Dauerzählstellen an Bundesautobahnen. Die q-v-Beziehung wurde durch die Anpassung geeigneter Verkehrsflussmodelle nachgebildet. Die Kapazität wurde sowohl konventionell im q-v-Diagramm als auch mit stochastischen Verfahren ermittelt. Aus der Gegenüberstellung der empirischen Ergebnisse mit den entsprechenden Werten des HBS (2001) wurde ein Vorschlag für die Anpassung der Bemessungswerte abgeleitet. Die q-v-Diagramme des HBS (2001) wurden vollständig überarbeitet. Für Abschnitte mit Streckenbeeinflussungsanlage und temporärer Seitenstreifenfreigabe wurden entsprechende Bemessungswerte ergänzt. Die ermittelten Kapazitäten liegen für die meisten Streckentypen in einer vergleichbaren Größenordnung wie die bisherigen Werte des HBS (2001). Erhebliche Abweichungen ergeben sich bei Steigungsstrecken, sodass für diesen Streckentyp erhöhte Kapazitätswerte vorgeschlagen werden. Die entwickelten q-v-Diagramme orientieren sich teilweise an den bisherigen Kurvenverläufen, weisen aber insbesondere höhere Geschwindigkeiten bei hohen Verkehrsstärken auf. Im Ergebnis der Untersuchung liegen umfangreiche Erkenntnisse zum Verkehrsablauf auf Autobahnen vor. Die Ergebnisse sollen in die fortgeschriebene Fassung des HBS einfließen.