Durch die starke Zunahme des Verkehrs auf Bundsesautobahnen ( BAB) war zu untersuchen, ob im Zuge von Aus- und Neubaumaßnahmen der Standstreifen bei zweistreifigen Richtungsfahrbahnen dem fließenden Verkehr bis zu einem späteren endgültigen Ausbau zur Verfügung gestellt werden kann. Am Beispiel des Autobahnabschnittes A7/ E45 zwischen dem Dreieck Salzgitter und der Anschlussstelle Northeim-West (ein 50-km langer Abschnitt) wurden die für die Umnutzung erforderlichen Planungs-, Bau- und Ausstattungskosten abgeschätzt. Als Basis diente eine Planunterlage, die nach der "Richtlinie für die Gestaltung von einheitlichen Entwurfsunterlagen im Straßenbau" (RE) ausgearbeitet ist und alle Maßnahmen in Abhängigkeit von 5 vorgegebenen Varianten beschreibt. Es konnte festgestellt werden, dass die vorübergehende Umnutzung in einer Zeitspanne von ca 1,5 Jahren möglich ist, wobei auf eine Planfeststellung oder eine Plangenehmigung (gemäß Bundesfernstraßengesetz und dem Allgemeinen Rundschreiben Nr. 16/1999 des BMVBW) verzichtet werden muss; das Verfahren zur Erlangung der Baurechte stellt den kritischen Weg dar. In der praktischen Umsetzung sind ggf. Einzelvereinbarungen z.B. zum Versetzen von Lärmschutzwänden, vorzusehen. Die Kosten der Umnutzung beliefen sich für den untersuchten BAB-Abschnitt auf 46 Mio DM, wobei etwa die Hälfte für den Umbau von Brückenbauwerken anfielen, die Kostenaufteilung wurde in drei Varianten untersucht. Für weitere ähnliche Situationen ist festzustellen, dass eine Kostentrennung nach durchgehender Strecke, Anschlussstellen und Rastanlagen sowie nach Ingenieurbauwerken und dem Fahrbahnoberbau sinnvoll ist. Die Kosten für die Sanierungsarbeiten sind nicht ungeprüft übertragbar.