Ziel dieses Projektes war es, ein Verfahren zu entwickeln, mit dessen Hilfe bereits in einem frühen Planungsstadium der unter volkswirtschaftlichen Aspekten günstigste Tunnelquerschnitt für eine mehrstreifige Richtungsfahrbahn gewählt werden kann. Zunächst wurde eine Tunneldatenbank mit allen erforderlichen Daten über in Betrieb befindliche Tunnel in Deutschland aufgebaut. Zur Beschreibung des Verkehrsablaufs in Straßentunneln wurden insgesamt 16 Messungen durchgebührt. Mit Hilfe des Verfahrens der Varianzanalyse konnten verallgemeinerte q-v-Diagramme für Tunnel in Abhängigkeit verschiedener Einflussparameter entwickelt werden. Im Rahmen der Untersuchung des Verkehrsablaufs bei Störfällen wurden aus empirischem Material sowie aus der Literatur Angaben über Häufigkeit, Dauer und Art der Querschnittseinschränkung durch Unfälle, Pannen und Arbeitsstellen zusammengestellt. Die Verkehrssicherheit von Straßentunneln wurde auf der Basis einer umfassenden Erhebung polizeilicher Unfalldaten von rd. 80 Tunnelstrecken beurteilt. Dabei zeigte sich, dass in Tunneln insgesamt weniger Unfälle geringerer Schwere auftreten als auf freien Strecken. Im Rahmen eines Unterauftrag von der STUVA wurden die Tunnelrohbaukosten für 2- und 3-streifige Querschnitte mit und ohne Standstreifen in Abhängigkeit von der Bauweise, den Gebirgs- und Grundwasserverhältnissen sowie den Tunnellängen ermittelt und eine Schätzung zum Kosteneinfluss der Beleuchtung und Lüftung auf die Querschnittswahl durchgeführt. Als Ergebnis wird ein Vorschlag für eine Richtlinie zur Ermittlung der wirtschaftlich günstigsten Tunnelquerschnitte vorgelegt.