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Berücksichtigung privater Nutzen und Kosten bei der Bewertung von Verkehrssicherheitsmaßnahmen
8529
IDN 703977
Forschungsstelle Universität Köln, Institut für Verkehrswissenschaft (Prof. Dr. R. Willeke)
Bearbeiter Willeke, R.
Lewen, F.-J.
Auftraggeber Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
Stand Abschluss: Juni 1987

Bei Verkehrssicherheitsmaßnahmen treten häufig nicht nur öffentliche Nutzen und Kosten auf, sondern auch private Nutzen und Kosten, die einzelnen Personen zurechenbar sind. Deshalb ist auf diese Maßnahmen nicht die "Theorie der öffentlichen Güter", sondern eine daraus entwickelte "Theorie der Mischgüter" anzuwenden. Während private Güter i.d.R. am Markt und öffentliche Güter durch Nutzen-Kosten-Analysen bewertet werden, ist für die Mischgüter eine angemessene Kombination dieser Verfahren anzustreben. Zu diesem Zweck wurde aus den zahlreichen Literaturansätzen eine Theorie der Mischgüter entwickelt, die die verschiedenen öffentlichen und privaten Nutzen einer Verkehrssicherheitsmaßnahme als Kuppelprodukte interpretiert. Auf der Kostenseite wurden entsprechend die öffentlichen und privaten Kosten als Vorprodukte angesehen, die gemeinsam in die "Produktion" des Gutes eingehen. Aus dieser Mischgütertheorie wurde ein Verfahren entwickelt und als Ablaufschema dargestellt, in dessen Verlauf die verschiedenen privaten und öffentlichen Nutzen und Kosten identifiziert und den jeweils angemessenen Bewertungsmethoden zugeführt werden können. Einen ersten Test, verbunden mit einer anschaulichen Darstellung, erfuhr das Verfahren bei der Untersuchung des Sicherheitsgurtes, des Autonotfunk-Systems, des Kinder-Verkehrs-Clubs und von Verkehrsberuhigungsmaßnahmen. Bei diesen Untersuchungen stellte sich die prinzipielle Anwendbarkeit und Praktikabilität des Verfahrens zur Bewertung von Mischgütern im Bereich der Verkehrssicherheitsmaßnahmen heraus.

Veröffentlichung Willeke, R. Lewen, F.-J.: Die Berücksichtigung privater Nutzen und Kosten bei der Bewertung von Verkehrssicherheitsmaßnahmen. Forschungsberichte der BASt, Bereich Unfallforschung (BASt, Bergisch Gladbach) H. 178, 1988, 286 S.