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Berücksichtigung projektbedingter Ersparnisse an Reisezeit im nichtgewerblichen Personenverkehr bei der Planung von Verkehrswegen des Bundes | |
90.227 | |
IDN 706005 | |
Forschungsstelle |
Universität Köln, Institut für Verkehrswissenschaft (Prof. Dr. R. Willeke) |
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Bearbeiter |
Willeke, R. Paulußen, U. |
Auftraggeber |
Bundesministerium für Verkehr, Bonn |
Stand | Abschluss: Oktober 1991 |
Ziel der Untersuchung ist, die wirtschaftliche Bewertung nicht-gewerblicher Reisezeitgewinne als Elementanalysegestützter Verkehrswegeplanung zu überprüfen und von theoretischen Grundlagen und empirischen Befunden her zu aktualisieren. Die Bewertung der Reisezeitersparnissebereitet Schwierigkeiten, da die Zeit an sich keinen originären Wert besitzt. Er muß aus dem entgangenen Nutzen einer alternativen Zeitverwendung abgeleitet werden. Die Theorien der Zeitbewertung geben eine Hilfe zur Bestimmung individueller Zeitwerte. Die Bearbeitung erfolgt im wesentlichen durch eine kritisch vergleichende Auswertung der in- und ausländischen Literatur, die eine Vielzahl empirischer Verfahren zur Zeitwertermittlung bietet. Es handelt sich insbesondere um die Methoden der Kosteneinsparung, des zusätzlichen Nettogewinns und der kostenmindernden Straßenbereitstellung sowie um Zahlungsbereitschaftsverfahren und makroökonomische Ableitungen. Die Ordnung und Präsentation des Stoffes, die vergleichende Beurteilung und die Empfehlungen geben den Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis wieder und sind zugleich auf die praktische Anwendung und Umsetzbarkeit ausgerichtet. Damit wird eine Brücke von der tragenden Theorie zur praktischen administrativen Nutzung geschlagen. Für eine aktuelle, transparente und abgestützte Zeitbewertung erscheint eine niederländische Studie als bahnbrechend. Da in Deutschland noch keine ähnlich differenzierte und gesicherte Zahlungsbereitschaftsbefragung durchgeführt worden ist, die vorherrschende Zeitbewertungspraxis einige Mängel aufweist und die Übertragbarkeit der niederländischen Ergebnisse in gewissen Grenzen gewährleistet scheint, wird die Übernahme dieser Werte in aktualisierter Form empfohlen. Es werden differenzierte Zeitwerte, unter Beachtung des Grundsatzes der Praktikabilität, vorgeschlagen. Zunehmende und veränderte Mobilitätswünsche der Bevölkerung zusammen mit einem Realeinkommensanstieg deuten auf ein verändertes Zeitwertbewußtsein mit ansteigendem Gewicht. Der Nutzen aus Zeitgewinnen bleibt damit ein wesentlicher Bestandteil ökonomischer Systemanalysen und Wirtschaftlichkeitsrechnungen von Infrastrukturprojekten. |
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Veröffentlichung |