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Kosten-Nutzen-Analyse zur Bewertung der Effizienz von Radverkehrsmaßnahmen
70.785
IDN 0
Forschungsstelle PTV Planung Transport Verkehr AG, Karlsruhe
TCI Röhling Transport Consulting International, Waldkirch
Bearbeiter Röhling, W.
Walther, C.
Schäfer, T.
Burg, R.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Bonn
Stand Abschluss: März 2008

Mithilfe des Forschungsvorhabens sind erste Schritte in der Entwicklung eines Verfahrens erfolgt, mit dessen Hilfe Wirkungen von Radverkehrsmaßnahmen im Gesamtkontext des Verkehrsgeschehens abgeschätzt und bewertet werden können. Hierzu wurden die typischen Nutzenkomponenten bestimmt und den Kosten des Radverkehrs gegenübergestellt. Folgende Nutzenkomponenten / Indikatoren wurden in das entwickelte Bewertungsverfahren integriert. Diese beziehen sich auf die positiven Effekte durch die Verlagerung von Pkw-Fahrten (Kategorie: Pkw innerorts) auf das Fahrrad: (1) Saldo CO2-Emissionen (N1: Beitrag zum Klimaschutz), (2) Saldo der Schadstoffemissionen (N2: Verringerung der Luftbelastung), (3) Saldo der Unfallschäden – Personen- und Sachschäden – (N3: Verbesserung der Verkehrssicherheit), (4) Saldo der Betriebskosten (N4: Senkung der Betriebskosten), (5) Saldo der eingesparten Kosten im ruhenden und fließenden Kfz-Verkehr (N5: Senkung der Infrastrukturkosten im Kfz-Verkehr), (6) Veränderung der Krankheitskosten (N6: Senkung der allgemeinen Krankheitskosten), (7) Unterhaltungskosten als negative Nutzenkomponente (N7). Ergänzend zu den Nutzenkomponenten, die in die Nutzen-Kosten-Analyse einfließen, wurden diejenigen Nutzeneffekte der Radverkehrsförderung, für die noch keine hinreichenden Ansätze zur Monetarisierung vorliegen, mithilfe deskriptiver Indikatoren beschrieben. Folgende Nutzen wurden hierbei berücksichtigt: Senkung des Flächenverbrauchs, Verbesserung der Lebens- und Aufenthaltsqualität der Stadt, Verbesserung der Teilhabe nicht motorisierter Personen am städtischen Leben, Nutzen im Bereich Dritter. Das hier entwickelte Bewertungssystem für Maßnahmen des Radverkehrs ist als eigenständiges Verfahren konzipiert, das aber prinzipiell an die EWS 97 und Standardisierte Bewertung angelagert werden kann. Maßnahmen können somit nach einheitlichen Grundsätzen bewertet werden und insbesondere Wirtschaftlichkeitsvergleiche von Radverkehrsmaßnahmen untereinander getroffen werden. In einem zielgruppengerecht entwickelten Leitfaden sind Anwendungsbereiche, methodische Erläuterungen sowie die Handhabung transparent dargestellt und unterstützen den praktischen Einsatz des Verfahrens. Das Verfahren wurde im Rahmen der Projektarbeiten in zwei Kommunen beispielhaft angewendet und getestet. Dabei hat es sich grundsätzlich als stabil erwiesen und gezeigt, dass es für die Bewertung von Radverkehrsmaßnahmen geeignet ist.

Veröffentlichung