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0521 117
Entlastung der Großstädte durch Verlagerung der Müllentsorgung auf Schienentransportmittel
70.469/95
IDN 706347
Forschungsstelle M.U.C. Münchner Umwelt- und Verkehrs-Consult, München
Bearbeiter Nallinger, S.
Pfeffer, M.
Göbel, V.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bonn
Stand Abschluss: Juni 1996

Es wurde zunächst geprüft, für welche Abfallfraktionen eine Verlagerung auf die Schiene anzustreben ist. Anschließend wurde für die verlagerungsfähigen Abfallfraktionen eine konkrete schienengestützte Entsorgungslogistik erarbeitet,anhand derer dann ökonomische und ökologische Effekte abgeschätzt wurden. Die Untersuchung wurde am Beispiel der LH München durchgeführt; die Ergebnisse lassen sich allerdings nur bedingt auf andere Städte übertragen, da die Eignung für eine Verlagerung auf die Schiene wesentlich vom Entsorgungsmarkt vor Ort abhängig ist. Als bahnaffine Fraktion konnten der Restmüll, Papier und Metall identifiziert werden. Fahrzeug- und Umschlagtechnologien für Entsorgungstransporte im Kombiverkehr Straße-Schiene, die keinerlei Infrastrukturmaßnahmen erfordern, sind bereits bis zur Marktreife entwickelt. Als geeignetstes Schienenetz für Entsorgungstransporte wurde für München das Netz der DB AG ermittelt. Standorte für Umschlaganlagen sind in ausreichender Anzahl und in geeigneten stadträumlichen Lagen verfügbar. Ökonomische und ökologische Effekte konnten wegen der Datenverfügbarkeit nur für den Haushaltsrestmüll ermittelt werden. Zur Bestimmung der ökologischen Effekte wurden die einzusparenden Fahrleistungen der Müllsammelfahrzeuge errechnet. Jährlich können durch eine schienengestützte Entsorgungslogistik zwischen 442.000 und 675.000 Kilometer Fahrleistungsreduzierungen erreicht werden.Umgerechnet auf den Kraftstoffverbrauch lassen sich so 177.000 bis 270. 000 Liter Dieselkraftstoff einsparen. Dabei hängt das Einsparungspotential von der Ausgestaltung des logistischen Konzeptes ab. Mehrkosten entstehen durch den Abfalltransport via Schiene, die Beförderung innerhalb des Betriebsgelände der Müllfahrzeuge und den Ankauf von Wechselcontainern und belaufen sich auf 5,4-6,5 Mio. DM. Kosteneinsparungen ergeben sich aus der geringeren Fahrzeuganzahl sowie durch die Fahrleistungsreduzierungen und v.a. durch die Personalkosteneinsparungen in Höhe von 10,8-12,8 Mio. DM.

Veröffentlichung