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0522 102
Lichttechnische Gestaltung von Arbeitsstellen
3.213
IDN 705590
Forschungsstelle Technische Hochschule Darmstadt, Fachgebiet Lichttechnik (Prof. Dr.-Ing. H.-J. Schmidt-Clausen)
Bearbeiter Aulbach, J.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bonn
Stand Abschluss: Januar 1992

Arbeitsstellen an Straßen stellen besondere Gefahrenbereiche dar. Sie sind durch Mittel der optischen Führung besonders zu kennzeichnen. In dieser Arbeit wurde deshalb die optische Führung in Arbeitsstellen auf Straßen untersucht. Eine Analyse der optischen Führung in Arbeitsstellen ergab folgendes: Das derzeit wesentliche Führungselement ist die rot-weiße Leitbake. Die Leitbake jedoch wird in allen Bereichen einer Arbeitsstelle eingesetzt, sowohl als Element zur Geschwindigkeitsdämpfung als auch zur Erhöhung der Aufmerksamkeit des Kraftfahrers. Dies führt zu einer unübersichtlichen Gestaltung und einer schlechten optischen Führung. Um die optische Führung in Arbeitsstellen möglichst zu vereinheitlichen und klarer zu gestalten, wurde deshalb ein neues Konzept entwickelt. Dieses wurde in mehreren Schritten mit CAD-Simulationen, Erkennbarkeitsversuchen im Labor und danach in dynamischen Fahrversuchen überprüft. Eine Arbeitsstelle wird in ihre verschiedenen Bereiche ( Ankündigungsbereich, Überleitungsbereich, Arbeitsstellenbereich, Entflechtungsbereich) aufgeteilt. Durch Größen-, Farb- und Formänderung der Absicherungselemente (z.B. Baken, Leitschwellen), sowie deren Anordnung und Aufstellung im Straßenraum (Gestaltung), werden typische Signalbilder für die verschiedenen Bereiche realisiert. Es wurde herausgefunden, daß die optische Führung des Kraftfahrers im wesentlichen durch die Erkennbarkeit der geometrischen Anordnung erfolgt. Doppellinien, die an horizontalen Leitelementen in Bodennähe angebracht werden, erhöhen die Erkennbarkeitsentfernung und verstärken den Hindernischarakter von horizontalen Leiteinrichtungen erheblich. Große vertikale Elemente, die über andere Leitelemente herausragen und mit richtungsweisenden Mustern versehen sind, lassen eine Überleitung und deren Richtung bereits von weitem erkennen. Signalleuchten auf Leitbaken erhöhen die Erkennbarkeitsentfernung von Hindernissen, vor allem bei schlechter Sicht. Sie geben jedoch keine Zusatzinformation über die Art und Weise der geometrischen Anordnung und der Verkehrsführung. Sinnvoll eingesetzte Kombinationen aus niedrigen und hohen Elementen ergeben wesentlich übersichtlichere Anordnungen als die Verwendung von einheitlich großen Elementen, die bisher überwiegend eingesetzt werden. Die optische Führung und Information (wie Verkehrszeichen und Überleitungstafeln) sollten mit einer anderen Grundfarbe (z.B. Zitronengelb, Orange), wie auch z.T.im Ausland üblich, ausgestattet werden. Hierdurch wird die Arbeitsstelle als besonderer Bereich und als Einheit gekennzeichnet und eine klare Unterscheidung zu permanent im Verkehrsraum aufgestellten Elementen gewährleistet.

Veröffentlichung Aulbach, J.: Teil 1: Lichttechnische Gestaltung von Arbeitsstellen - Teil 2: Praxiserprobung. Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 679, 1994, 115 S.