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Mindestanforderungen an die Sicherung von Arbeitsstellen kürzerer Dauer bei Dunkelheit
3.286
IDN 706372
Forschungsstelle Technische Hochschule Darmstadt, Fachgebiet Lichttechnik (Prof. Dr.-Ing. H.-J. Schmidt-Clausen)
Bearbeiter
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bonn
Stand Abschluss: Dezember 1998

Zur Bestimmung des Mindestniveaus für die Sicherheit von Arbeitsstellen kürzerer Dauer und bei Dunkelheit wurde zunächst anhand einer Literaturrecherche der aktuelle Stand einschlägiger Regelungen in der Bundesrepublik Deutschland und im europäischen Ausland analysiert. Zusätzlich wurden reale Arbeitsstellen kürzerer Dauer auf ihren Aufbau und ihre Gestaltung bezüglich lichttechnischer Aspekte untersucht. Verschiedene Varianten wurden in Computer-Simulations-Modellen erstellt und auf der am Fachgebiet Lichttechnik vorhandenen Modellstraße auf ihre Eignung für den nächtlichen Einsatz überprüft. Schwellenuntersuchungen, Erkennbarkeitsuntersuchungen und Bewertungsexperimente mit unterschiedlichen Absperrtafeln (Farbe, Muster, lichttechnische Ausstattung) wurden zur Ermittlung der Mindestanforderungen durchgeführt. Auch ein Überleitungsbereich mit unterschiedlichen Absperrgeräten wurde auf seinen Nutzen hinsichtlich der visuellen Führung überprüft. Dabei zeigte sich, dass ein Überleitungsbereich durch seine zusätzliche Richtungsweisung einen wichtigen Beitrag zur Sicherung von Kurzzeit-Arbeitsstellen leisten kann. Für die optimale Gestaltung erwies sich ein Bereich mit 6 neu gestalteten Pfeilbaken in einem Aufstellungsverhältnis von x:y = 1:10 (Querabstand zu Längsabstand) als sinnvoll. Für die Lichtstärke des Blinkpfeils konnte festgestellt werden, dass die heute Verwendete von I( Index eff) gleich 7.150 ecd als blendend empfunden wurde; als optimal bewerteten Testpersonen einen Wert von I(Index eff) gleich 400 ecd. Um diesen Wert zu erhalten, muss bei Beleuchtung mit durchschnittlichen Kfz-Scheinwerfern retroreflektierende Folie vom Typ 3 eingesetzt werden. Bei Untersuchungen im realen Verkehrsgeschehen konnte ein erheblicher Einfluss des Vorwarngerätes auf das Fahrverhalten festgestellt werden, wobei sich der kleine Blinkpfeil als das bestgeignete Vorwarngerät erwiesen hat.

Veröffentlichung