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0600 132
Motivstudie zur Verkehrsmittelwahl
2.9309/2
IDN 704807
Forschungsstelle Dipl. Psych. G. Bliersbach / Dipl. Psych. M.G. Schmidt, Erkelenz
Bearbeiter Bliersbach, G.
Schmidt M.G.
Auftraggeber Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
Stand Abschluss: Mai 1996

In Deutschland hat der motorisierte private Verkehr enorm zugenommen, wobei der öffentliche Verkehr sein Niveau (in etwa) gehalten hat. Menschen treffen hinsichtlich ihres Transportmittels bestimmte Entscheidungen, die in gewissen Prozessen mit gesamtgesellschaftlichen Folgen kumulieren. Dieses Geschehen ist hochkomplex. Die vorliegende Studie reduziert die Komplexität, indem sie eine Befragtengruppe von 15 Autofahrerinnen und 15 Autofahrern untersucht, deren Entscheidungen (Wahlen) möglicherweise verständlich machen, weshalb privater und öffentlicher Verkehr sich in einem solchen Ungleichgewicht zueinander befinden. Die Untersuchung ist eine Pilot- Studie und versteht sich als eine Entdeckungsstudie. Methodisches Instrument sind qualitative Tiefeninterviews im Umfang von 2 Stunden. Die Studie klassifiziert die Befragtengruppe in fünf Typen unterschiedlicher Bewegungs- und Lebensmuster. Zentral ist der Befund, dass das Angebot der öffentlichen Verkehrsmittel zu den Bewegungs- und Lebensmustern passen muss. Es besteht die Tendenz, die öffentlichen Verkehrsmittel wie das eigene Auto zu benutzen. Wichtigster Grund, das Verkehrsmittel zu wechseln und das eigene Auto stehen zu lassen: das Ausmaß an realisierter Erschöpfung im Straßenverkehr mit dem eigenen Fahrzeug. Der Gebrauch öffentlicher Verkehrsmittel setzt eine innere Umstellung, andere psychische Regulationen voraus, die allerdings wiederum strapazieren, so dass die meisten Befragten sich vom Gebrauch der öffentlichen Verkehrsmittel hier und da mit dem eigenen Automobil erholten.

Veröffentlichung