Erhaltungs- bzw. Erweiterungsmaßnahmen auf Bundesautobahnen behindern je nach Art und Umfang den Straßenverkehr zum Teil erheblich und bilden häufig verkehrstechnische Gefahrenpunkte mit erhöhter Stau- oder Unfallgefahr. Dabei entstehen im allgemeinen volkswirtschaftliche Schäden infolge Zeitverlusten, zusätzlichen Unfallfolgen und erhöhten Betriebskosten. Aus diesen Gründen sind möeglichst kurze Bauzeiten anzustreben. In ARS 57/1970 des BMV sind "vertretbare Mehrkosten" in Abhängigkeit von der Baustellenführung und von Verkehrssstärken angegeben, um für Verkürzungen der Bauzeit finanzielle Anreize (Bonussystem) zu geben. Diese "vertretbaren Mehrkosten" sollten aktualisiert werden. Die neuen Ansätze wurden anhand aller geeigneter Baustellen des Jahres 1993 und 1994 ermittelt, die aus der Baubetriebsplanung der Länder entnommen wurden. Zur Überprüfung der Angaben sowie für differenzierte Aussagen wurden daraus 100 Baustellen detailliert ausgewertet. Im Rahmen der Forschungsarbeit wurden umfangreiche Unfallanalysen durchgeführt, die das Unfallrisiko in Baustellen neu bewerten. Es wurden um etwa 50 % höhere Unfallraten und Unfallkostenraten für Baustellen ermittelt, die eine Verkehrsführung mit Überleitung auf die Gegenfahrbahn haben. Bei Baustellen ohne Überleitung ist das Unfallrisiko nur geringfügig höher als auf den "freien Strecken". Darüber hinaus stellt die Untersuchung Zeit- und Betriebskosten zusammen und zeigt Abhängigkeiten zu Verkehrsstärken, Lkw-Anteil, Verkehrscharakteristik, Lage im Netz, Länge der Baustelle und Verkehrsführung auf. Zusammenfassend wird ein Vorschlag eines Bonussystems, der direkt in ein Rundschreiben oder eine Richtlinie einfließen könnte, unterbreitet.