0600 143 | |
Vereinheitlichung und praktische Erprobung offener Schnittstellen für Geräte der Straßenverkehrstechnik mit zentralen Funktionalitäten | |
77.466/02 | |
IDN 707222 | |
Forschungsstelle |
SSP Consult, Beratende Ingenieure GmbH, Stuttgart |
---|---|
Bearbeiter |
Langbein-Euchner, K. Kroen, A. Klod, M. Sorgenfrei, U. |
Auftraggeber |
Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, Bonn |
Stand | Abschluss: April 2007 |
Ende der 1990er Jahre wurde in der BRD unter Beteiligung von Betreibern und Herstellern mit der Standardisierung der Schnittstellen von Lichtsignalanlagen für die Straßenverkehrstechnik begonnen. Entwicklungsziel ist, die offene und vereinheitlichte Kommunikation zum Datenaustausch zwischen Geräten der Straßenverkehrstechnik zu ermöglichen. Die Standardisierungsaktivitäten konzentrierten sich dabei zunächst auf die Feldschnittstelle OCIT (= Open Communication Interface for Traffic Control Systems)-Outstations. Zur Unterstützung vor allem der Lichtsignalanlagenbetreiber, aber auch der Hersteller von OCIT-Systemen bzw. OCIT-Teilsystemen und -Komponenten beim Aufbau herstellergemischter Lichtsignalsteuerungssysteme, wurde im Rahmen der Forschungsarbeiten die Überführung dieser Schnittstelle in den Realbetrieb analysiert. Abgeleitet aus umfangreichen Praxisauswertungen in mehreren Städten unterschiedlicher Größenordnung wurde ein Leitfaden für zukünftige Schnittstellentests entworfen. Zum Zwecke der Qualitätssicherung werden hierin im Kontext der selektierten Prüfprozeduren exemplarisch Prüffälle unter Beachtung der Testökonomie vorgeschlagen. Im Zuge der praktischen Erprobung konnten fehlerhafte Geräteversorgungen oder Baugruppendefekte belegt werden, eine Verletzung der Schnittstellenspezifikation der OCIT-Outstations Version 1.0/1.1, dem forschungsgegenständlichen Testling, jedoch nicht. Um den freien Wettbewerb von Lichtsignalsteuerungssystemen zu fördern, wurde während des Forschungszeitraums auch die Schnittstellenrealisierung über den Bereich der Feldschnittstellen von Lichtsignalanlagen hinaus zusammen mit den sich an den Arbeiten zur Schnittstellenvereinheitlichung beteiligenden Institutionen (OCA e.V., ODG, OTC, VIV e.V., Verbund von LED-Herstellern) weiterentwickelt. Mit Blickrichtung auf zentrale Plattformen (z. B. Schnittstellen zu Verkehrsingenieurarbeitsplätzen, Funktionsanalysen/Qualitätsmanagement-Tools, adaptiver Signalsteuerung im Netz und zu Verkehrsmanagementsystemen) wurde ein Referenz- und Systemmodell für die weitergehende Schnittstellenvereinheitlichung erarbeitet. Im Schnittstellenbereich der Komponenten, die Dienste auf der zentralen Ebene eines Systems der Straßenverkehrstechnik bereitstellen (OCIT-Instations), wurden, eingeordnet in diese Referenzsystemarchitektur, die Schnittstellenbeschreibungen und zugehörigen Protokolle für relevante Prozessdaten- und Versorgungsdateninterfaces mit Erläuterung des Datenmodells dokumentiert. Im Bereich der Feldebene (OCIT-Outstations) wurden zusätzliche Schnittstellenstandards u. a. zur erweiterten Nutzung der OCIT-Kommunikationsregeln und -Übertragungsprozeduren für Übertragungsprofile von Wählverbindungen im Festnetz und GSM-Mobilfunknetz sowie für LED-Signalgebermodule erarbeitet. Letztere Schnittstellenspezifikation erfolgte inhaltlich verknüpft mit der DIN- respektive CENELEC-Normung zu LED-Signalgebern. Im Vorausblick auf die begonnene Weiterentwicklung der Feldschnittstelle OCIT-Outstations wurden in der Forschungsarbeit die Nutzwirkungen der Schnittstellenfunktion bei Outstations to Outstations-Kommunikation hinsichtlich netzadaptiver Verkehrssteuerung aufgezeigt. Mit dem Forschungsprojekt wurde kontinuierlich der organisatorische Rahmen zur Begleitung des Standardisierungsprozesses, die dort zum Interessenausgleich erforderliche neutrale Moderation sowie die Ergebnisdokumentation sichergestellt. |
|
Veröffentlichung |