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0602 281
Hochrechnungsverfahren für Kurzzeitzählungen auf Innerortsstraßen
77.479
IDN 708026
Forschungsstelle INTRAPLAN Consult GmbH, München
Schuh & Co. GmbH, Germering
Bearbeiter Arnold, M.
Hedeler, M.
Wöppel, H.-D.
Dahme, J.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, Bonn
Stand Abschluss: Dezember 2007

Das Handbuch zur Bemessung von Straßenverkehrsanlagen (HBS 2001) beinhaltet ein Hochrechnungsverfahren für Innerortsstraßen, das auf einer Untersuchung von Schmidt/Thomas (1996) basiert. Die dort verwendete Datengrundlage entstammt aus den Jahren 1990 bis 1992. Aufgrund von vermuteten strukturellen Änderungen in der zeitlichen Verteilung der Verkehrsnachfrage sollte das bestehende Hochrechnungsverfahren überarbeitet werden. In diesem Zusammenhang sollte auch untersucht werden, inwieweit die zunehmende Anzahl von Erhebungsdaten aus Verkehrssteuerungseinrichtungen als Datengrundlage für Hochrechnungszwecke oder direkt als Lieferant für die in der Planung benötigten Verkehrsmengendaten herangezogen werden kann. Aus bestehenden, bei den Kommunen vorliegenden Zählungen wurde eine Datenbasis von insgesamt 677 Zählstellen zusammengestellt, an denen mindestens 24 h lang gezählt wurde. Die erstellte Datenbasis gibt ein umfassendes Bild der derzeit zur Verfügung stehenden Zähldaten wieder. Allerdings bestehen Lücken insbesondere bei kleineren Gemeinden und außerhalb des kommunalen Hauptstraßennetzes. Für bestimmte Zählzeitempfehlungen liefert das entwickelte Hochrechnungsverfahren Hochrechnungsfaktoren für die Zielgrößen Tagesverkehr, durchschnittlicher Werktagsverkehr Mo-Fr außerhalb der Ferienzeiten, durchschnittlicher täglicher Verkehr (DTV) über alle Tage eines Jahres und Bemessungsverkehrsstärke. Es werden Hochrechnungsfaktoren für den Kfz-Verkehr und den Schwerverkehr (> 3,5 t) angegeben. Das Hochrechnungsverfahren beinhaltet neben den Hochrechungsfaktoren auch Informationen, wie stark die jeweiligen Hochrechnungsfaktoren in der zugrunde gelegten Datenbasis gestreut haben. Dadurch kann der Anwender einen Eindruck über die Verlässlichkeit der hochgerechneten Verkehrsmengenwerte gewinnen und eine Bandbreitenabschätzung vornehmen. Die derzeitige kommunale Zählpraxis konzentriert sich vorrangig auf Zählungen in großen Kommunen und im kommunalen Hauptstraßennetz. Insbesondere wochentägliche und jahreszeitliche Schwankungen der Verkehrsmengen lassen sich auf der Basis der heute erhobenen Daten kaum verlässlich abschätzen. Ein besseres Verständnis des innerörtlichen Straßenverkehrs ist nur über ein angemessen umfangreiches und räumlich wie strukturell verteiltes Netz von Dauerzählungen erreichbar. Es sollte geprüft werden, ob kommunale und übergeordnete Interessen für den Aufbau eines derartigen Zählstellennetzes an Innerortsstraßen bestehen.

Veröffentlichung Arnold, M.; Hedeler, M.; Wöppel, H.-D.; Dahme, J.: Hochrechnungsverfahren für Kurzzeitzählungen auf Hauptverkehrsstraßen in Großstädten. Bremerhaven: Wirtschaftsverlag NW, 2008, 128 S. (Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMVBS, Bonn) H. 1007). - 978-3-86509-838-2