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0603 374
Wirkungsanalysen zu ausgewählten Straßenbaumaßnahmen im Lande Brandenburg
2.9104/4
IDN 704737
Forschungsstelle Universität Hannover, Institut für Verkehrswirtschaft, Straßenwesen und Städtebau (Prof. Dr.-Ing. R. Schnüll)
Bearbeiter Schnüll, R.
Handle, N.
Seitz, K.
Auftraggeber Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
Stand Abschluss: Januar 1996

Zur Qualifizierung des Einflusses von Deckenerneuerungen ohne und mit Verbreiterung auf Landstraßen auf das Unfallgeschehen wurden Abschnitte von Bundesstraßen in Brandenburg untersucht, auf denen zwischen April 1992 und März 1993 eine Deckenerneuerung erfolgte. Einbezogen waren jeweils ca. 300 km Untersuchungs- und Kontrollstrecken (solche ohne Maßnahmen) mit insgesamt 4.418 auswertbaren Unfällen. Auf den Untersuchungsstrecken sind im Vorher-Nachher-Vergleich Unfallzahl und -schwere deutlich angestiegen. Die Unfälle mit Schwerverletzten und Getöteten stiegen um 43 bzw. 163 % über den ohne Maßnahmen zu erwartenden Wert. Die Unfallschwere ist vor allem auf Grund der erhöhten Geschwindigkeit deutlich gestiegen. Besonders stark (um 115 %) stiegen Unfälle mit Personenschäden an, wenn eine Fahrbahnverbreiterung auf Kosten des Sicherheitsabstandes zu Alleebäumen erfolgte. Ebenfalls signifikant stiegen Unfallzahl und -schwere in Abschnitten mit Entwässerungsgräben (statt Mulden). Auch für Knotenpunkte ergaben sich insbesondere bei der Unfallschwere negative Auswirkungen der Baumaßnahmen, besonders, wenn keine Linksabbiegerstreifen angelegt wurden. Empfohlen werden unter anderem: besser Fahrbahnverbreiterung nur bis 6 m statt den Sicherheitsstreifen auf unter 1 m zu reduzieren; Entwässerungsgräben in Mulden umwandeln; Begrenzung von zulässiger Geschwindigkeit und verstärkte Geschwindigkeitsüberwachung.

Veröffentlichung