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Standstreifen und Verkehrssicherheit auf BAB - Teil 2: Statistische Analyse | |
2.9336/3 | |
IDN 704933 | |
Forschungsstelle |
Institut für angewandte Verkehrs- und Tourismusforschung e.V. (IVT), Heilbronn |
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Bearbeiter |
Hautzinger, H. Heidemann, D. Hamacher, R. Bäumer, M. |
Auftraggeber |
Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) |
Stand | Abschluss: Juni 1997 |
In diesem Forschungsprojekt werden statistisch signifikante Zusammenhänge zwischen unfallbezogenen Daten einerseits und verkehrstechnischen, entwurfstechnischen und baulichen Daten andererseits festgestellt und quantifiziert. Insbesondere interessiert der Einfluss des Standstreifens auf die Verkehrssicherheit unter Berücksichtigung der übrigen Einflussgrößen. Für über 900 Abschnitte von BAB-Richtungsfahrbahnen sind für das Jahr 1992 Unfall- und Verunglückten-Anzahlen in tiefer Gliederung, verkehrsstatistische Daten, verkehrsablaufrelevante Daten, entwurfstechnische, bauliche und betriebliche Daten sowie Lagedaten in einer Datei zusammengeführt worden. Diese Streckenabschnitte waren unterteilt nach "Untersuchungsstrecken" (d.h. Abschnitte ohne Standstreifen) und "Vergleichsstrecken" (d.h. Abschnitte mit Standstreifen). Die Unfallrate (also die Anzahl der Unfälle pro 1 Mio. Fz-km) beträgt auf den Untersuchungsstrecken 0,484 und auf den Vergleichsstrecken 0,340. Betrachtet man nur Unfälle mit Personenschaden, so liegen die Unfallraten auf den Untersuchungsstrecken bei 0,175 und auf den Vergleichsstrecken bei 0, 138. Die statistische Analyse des Datenmaterials erfolgte mit Hilfe log-linearer Modelle. Es zeigte sich, dass das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein des Standstreifens sich oft in komplizierten Wechselwirkungen mit anderen Variablen auf die Unfallkenngrößen auswirkte. Aus den statischen Analysen lassen sich folgende Ergebnisse und Empfehlungen ableiten: Unter dem Gesichtspunkt der Verkehrssicherheit hat der Standstreifen einen hohen Wert. Ummarkierungen, bei denen der Standstreifen zu Gunsten von mehr (und i.a. auch schmaleren) Fahrstreifen aufgegeben wird, sollten unter diesem Aspekt unterbleiben. Dies gilt in verstärktem Ausmaß für Strecken mit hohem Ferienfaktor. Wenn dennoch z.B. zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit der Autobahn derartige Ummarkierungen vorgenommen werden, so sollten auf den ummarkierten Streckenabschnitten durchgehend sowohl Geschwindigkeitsbeschränkungen wie auch Lkw-Überholverbote angeordnet werden, die zusammenwirkend die Verkehrssicherheit deutlich verbessern, in manchen Fällen bis auf das Niveau, das vor der Ummarkierung vorlag. |
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Veröffentlichung |