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Entwicklung von Anforderungen, Prüfverfahren- und -bedingungen in Verbindung mit der Untersuchung von kostengünstigen, geräuscharmen und winterdienstresistenten Markierungssystemen zur Gewährleistung der Nachtsichtbarkeit bei Nässe | |
3.252 | |
IDN 706058 | |
Forschungsstelle |
Technische Hochschule Darmstadt, Fachgebiet Lichttechnik (Prof. Dr.-Ing. H.-J. Schmidt-Clausen) |
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Bearbeiter |
Ewald, J. Wambsganß, H. |
Auftraggeber |
Bundesministerium für Verkehr, Bonn |
Stand | Abschluss: April 1995 |
Um über einen Zeitraum von zwei Jahren vergleichbare Aussagen über die Eigenschaften von Fahrbahnmarkierungen treffen zu können, wurden im Vorfeld dieses Forschungsauftrags zwei Prüffelder angelegt. Während auf dem Prüffeld der A 60 im Bereich Ingelheim 45 verschiedene Markierungssysteme über den Querschnitt verteilt in Längsrichtung appliziert wurden, kamen auf dem Prüffeld der A 61 im Bereich Pfalzfeld- Laudert neun Systeme als Randmarkierungen zum Einsatz. Ziel des vorliegenden Forschungsauftrages war neben der messtechnischen Begleitung der Prüffelder die Entwicklung geeigneter Prüfverfahren zur dynamischen Messung der Eigenschaften von Fahrbahnmarkierungen wie Nachtsichtbarkeit, Griffigkeit und Geräusch. Zu berücksichtigen waren dabei die Parameter Überrollhäufigkeit, Materialtyp, Alter und Winterdienstresistenz. Das statische Leuchtdichtemesssystem (LMS) des Fachgebietes Lichttechnik der Technischen Hochschule Darmstadt wurde zur Messung des Leuchtdichtekoeffizienten für Retroreflexion im trockenen und beregneten Zustand eingesetzt. Mit Messungen zur Überrollhäufigkeit der einzelnen Markierungen konnte hiermit eine Aussage über die Gleichmäßigkeit und die zeitliche Entwicklung des Reflexionsverhaltens der Markierungssysteme gemacht werden. Zur dynamischen Messung der Nachtsichtbarkeit von Fahrbahnmarkierungen bei Nässe wurde ein modulares System auf der Basis einer hochempfindlichen Spezialkamera entwickelt und eingesetzt. Die Reflexionseigenschaften der Markierungen können zusammen mit denen der Fahrbahnoberflächen entweder auf einem Bildschirm mit der Methode der Falschfarbendarstellung dargestellt oder in einem Computer zur weiteren Verarbeitung gespeichert werden. Unter Einhaltung der Geometrie nach DIN EN 1436 ist eine dynamische Messung der Reflexionseigenschaften mit künstlicher Beregnung möglich. Anhand einer Literaturstudie wurden geeignete Systeme zur dynamischen Messung der Griffigkeit auf Fahrbahnmarkierungen ausgewählt und getestet. Die mit dem System "GripTester" durchgeführten Messungen zeigen eine sehr gute Korrelation zu den Messergebnissen mit dem SRT-Pendelgerät. Weiterhin wurde eine neue Griffigkeitsmesseinrichtung entwickelt, welches mit einer entsprechenden Haltevorrichtung an der Seite des Messfahrzeuges angebaut wird. Die in der GEStrO-92 beschriebenen Verfahren zur Messung der Rollgeräusche wurden auf beiden Markierungsprüffeldern erprobt. Die Rollgeräusche im Nahfeld, direkt an der Kontaktfläche zwischen Reifen und Fahrbahnmarkierung, konnten mit einem eigens hierfür ausgerüsteten Messfahrzeug auf dem Prüffeld Pfalzfeld gemessen werden. Die Geräuschentwicklung im Fernfeld erfolgte mit der statistischen Vorbeifahrmethode auf dem Markierungsprüffeld im Bereich der A 60 bei Ingelheim. Die auf den Prüffeldern gewonnenen Erfahrungen bezüglich Auswahl, Anlage und Applikation sollten bei der Planung zukünftiger Prüffelder berücksichtigt werden. |
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Veröffentlichung |