Die derzeitige Anlagenkonzeption zur Streckenbeeinflussung hat den Nachteil, daß die in dichten Abständen wiederholten Anzeigen einen großen Aufwand verursacht. Es stellt sich daher die Frage, wie eine abschnittsbezogene Streckenbeeinflussung unter Berücksichtigung der Sicherheit und der Kosten konzeptionell aussehen kann. Auf der Basis von Erfahrungen mit Anlagen erfolgt eine Auswahl von Informationen, die den Kraftfahrer in seinem Verhalten beeinflussen und für das Einschätzen der Situation relevant sind. Alle Anzeigen werden ausgewählt hinsichtlich der Erkennbarkeit und Begreifbarkeit. Es wird mittels Modellrechnung eine Abschätzung hinsichtlich der Fragen a) Inwieweit ist der Kraftfahrer in der Lage, über längere Streckenabschnitte vorgegebene Informationen zu behalten und zu reflektieren? b) Inwieweit läßt sich beim Kraftfahrer die Aufmerksamkeit erhöhen? vorgenommen. Die Erarbeitung von möglichen Konzeptionen der Informationsübermittlung wird in Abhängigkeit von der verkehrstechnischen Zielsetzung dargestellt. In erster Linie werden hier die Abstände der Anzeigequerschnitte und deren Art der Aufstellung diskutiert.Erfahrungen über das Fahrerverhalten werden ebenso berücksichtigt, wie technische Lösungen zur Anzeigengestaltung. Daneben erfolgt eine Bewertung der Möglichkeiten der Datenerfassung, der Datenübertragung und der Energieversorgung. Auf der Grundlage einer Gegenüberstellung mehrerer Varianten erfolgt ein Vorschlag für eine Anlagenkonzeption zur abschnittsbezogenen Streckenbeeinflussung. Bei der Ermittlung der kritischen Abschnitte im Bundesautobahnnetz wird im entwickelten Bewertungsalgorithmus mittels einer Klasseneinteilungversucht, dynamisches Verhalten unabhängig von den individuellen Verkehrsbelastungen zu erfassen. Die Identifikation des dynamischen Verhaltens einer bestimmten Klasse wird stellvertretend nur an einigen Abschnitten des BAB-Netzes vorgenommen und mündet in der Identifikation der bedingten Auftrittswahrscheinlichkeit von Verkehrsstörungen.Um zu einer Bewertung der einzelnen Abschnitte hinsichtlich der Stabilität des Verkehrsflusses zu gelangen, wird die totale Auftrittswahrscheinlichkeit von Instabilitäten im betroffenen Abschnitt bestimmt. Anschließend erfolgt die monetäre Bewertung der Reisezeitverlängerung sowie die Verknüpfung mit den Unfallkosten. Hieraus läßt sich in einer ersten Grobanalyse ableiten, in welchen Streckenabschnitten Einsatzmöglichkeiten der Verkehrsbeeinflussung näher untersucht werden sollten.