Das Ziel der Untersuchung bestand darin, ein Verfahren zu entwickeln, mit dessen Hilfe sich die Sicherheitsgewinne im Bereich von Leitsystemen quantifizieren lassen und für zu planende Steuerungssysteme eine Abschätzung des erwarteten Sicherheitsgewinnes zu ermöglichen. Der methodische Ansatz geht von der Überlegung aus, dass durch den Einsatz der Steuerungsanlagen die Verkehrssicherheit in den Belastungsklassen unterschiedlich beeinflusst wird. Mit Hilfe eines vereinfachten statistischen Tests wird die Signifikanz von Veränderungen der Unfallrate im Vorher-Nachher-Vergleich in den einzelnen Belastungsklassen überprüft. Es zeigt sich eine Abhängigkeit der Unfallrate für Unfälle mit Personenschaden von der Verkehrsbelastung. Die einheitliche Untersuchung von zehn vorhandenen SBA hat bei hohen Belastungen (Belastungsklasse 3) eine signifikante Reduzierung der Unfallrate bei sechs Anlagen zwischen -22,4 und -6 3,9 % ergeben. Bei mittlerer Verkehrsstärke (Belastungsklasse 2) und bei geringer Verkehrsbelastung (Belastungsklasse 1) sind in der Regel keine signifikanten Veränderungen zu verzeichnen. Als wesentlich für eine Reduktion hat sich die Höhe der Unfallrate im Vorher-Zeitraum erwiesen. Durch den Einsatz von SBA ist offensichtlich ein Beitrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit bei stärkeren Verkehrsbelastungen, bei Nebel und bezüglich der Massenunfälle möglich. Bei geringen Verkehrsbelastungen werden die Anlagen meist deutlich weniger geschaltet; trotzdem ist gerade in diesen Bereichen die Qualität des Steuerungsverfahrens von großer Bedeutung, da nicht situationsgerechte Schaltungen (wie "willkürliche" Geschwindigkeitsbeschränkungen) zu einer geringen Akzeptanz führen. Eine zusätzliche Voraussetzung ist die Verbesserung der Erfassung von Umfelddaten (insbesondere Nässe und Glätte).