Die meisten der bisherigen Untersuchungen zu Knotenpunkten mit Lichtsignalanlage beziehen sich auf die Verkehrsqualität. Über die Auswirkungen der verschiedenen Führungsmöglichkeiten für Linksabbieger an lichtsignalgesteuerten Kreuzungen und Einmündungen auf die Verkehrssicherheit dagegen liegen bislang nur unzureichende und teilweise widersprüchliche Erkenntnisse vor. Im Rahmen des Forschungsvorhabens erfolgte deshalb eine Sicherheitsbewertung der verschiedenen Linksabbiegerführungsmöglichkeiten an lichtsignalgesteuerten Kreuzungen und Einmündungen anhand einer repräsentativen Auswahl von Knotenpunkten. Maßgebend für die Beurteilung ist das tatsächliche Unfallgeschehen. Hierzu wurden auf Basis einer Grundlagenanalyse zunächst untersuchungsrelevante Kriterien und deren Merkmale festgelegt. Im Rahmen der Unfallanalysen, die getrennt für Außerorts- und Innerortsknotenpunkte durchgeführt wurden, erfolgte ein dreistufiger Top-Down-Ansatz: In der 1. Stufe wurde das Unfallgeschehen an 966 lichtsignalgesteuerten Knotenpunkten aus verschiedenen Untersuchungsgebieten analysiert, mit dem Ziel, geeignete Fallbeispiele für die nachfolgenden Detailbetrachtungen zu ermitteln. In der 2. Stufe wurden dann für 188 ausgewählte Knotenpunkte durch Detailanalysen die Auswirkungen einzelner Merkmale bestimmt. In der 3. Stufe erfolgte auf Basis vorliegender Knotenstromzählungen zu 63 Knotenpunkten eine vertiefte Analyse zum Einfluss der Verkehrsstärke der Linksabbieger und deren Konfliktströme auf das Unfallgeschehen. Im Ergebnis wurden Sicherheitsgrade von Knotenpunkten mit und ohne Linksabbiegerschutz sowie, soweit aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse möglich, Empfehlungen zu den unterschiedlichen Linksabbiegerführungen abgeleitet.