* Bei der Planung von Straßenbaumaßnahmen müssen im Rahmen von Umweltverträglichkeitsprüfungen Abschätzungen der zu erwartenden Immissionsbelastungen durch Kfz-Abgase vorgenommen werden. Da der durch die Abgasgesetzgebung ausgelöste Rückgang der Emissionen am Einzelfahrzeug sich nur sehr langsam auf die Gesamtimmissionen auswirkt, besteht bei den Straßenbauämtern großer Bedarf an sofort einsetzbaren, straßenbaulichen Minderungsmöglichkeiten. Hierbei bieten sich primär die schon seit längerem zur Reduzierung des Straßenlärms eingesetzten Lärmschutzwände an. Zwar enthält das Merkblatt für Luftverunreinungen an Straßen ( MLuS-92) bereits qualitative Angaben über mögliche Immissionsreduzierungen durch Lärmschutzwände, diese basieren jedoch nur auf einem relativ kleinen Messdatenkollektiv. Da sie außerdem nicht für die Komponente Stickstoffdioxid - die im BAB-Nahbereich besonders kritische Konzentrationen erreichen kann - gelten, wurden quantitative Untersuchungen zum Einfluss einer Lärmschutzwand auf die Abgasimmissionen durchgeführt. Dazu wurde die im Rahmen des 6-streifigen Ausbaus der A 4 im Bereich der Abgasmessstation der BASt auf der nördlichen Trassenseite errichtete Lärmschutzwand genutzt. Es wurde wie folgt vorgegangen: Messung des Abgasausbreitungsverhaltens nach Errichtung der Lärmschutzwand entsprechend dem Vorgehen bei Projekt 83 604 mit: 1) Kontinuierlicher Messung der Schadstoffkonzentrationen an den vorhandenen sowie einer neu eingerichteten Ansaugstelle, 2) Simultane Registrierung von Verkehrs- und Meteorologiedaten, 3) Vergleich der vor bzw. nach Errichtung der Lärmschutzwand gemessenen Immissionswerte nach verschiedenen mathematisch-statistischen Verfahren und Bestimmung des differierenden Ausbreitungsverhaltens, 4) Schlußbericht.