Ziele des vorliegenden Forschungvorhabens waren, das Modell zur Berechnung der Abgasemissionen und -ausbreitung an Tunneln an die neuen Emissionsfaktoren und NO-N0(Index 2)-Konversionsmodelle anzupassen, die Rechenergebnisse des Modells mit den neuesten Messergebnissen im Bereich von Tunnelportalen zu vergleichen und das Modell an diese Ergebnisse anzupassen sowie die Integration des Modells in ein PC-Programm. Ausgehend von dem bestehenden Modell der BASt und der Auswertung der neuesten, international recherchierten Literatur wurden Gleichungen mit einem Satz freier (empirischer) Parameter für die Beschreibung der Ausbreitungsbedingungen an Tunnelportalen entwickelt. Mittels systematischer Modellrechnungen mit höherwertigen Ausbreitungsmodellen, unter Verwendung von Ergebnissen aus Windkanalversuchen und umfangreicher Validierungsdaten (Messdaten von Straßentunneln in Stuttgart, München, Bielefeld, Hamburg und in der Schweiz) wurden die in den empirischen Gleichungen angesetzten freien Parameter quantifiziert. Dieses weiterentwickelte Modell berechnete zunächst die Emissionsmengen der Schadstoffe als Funktion der Verkehrsmenge, der Tunnellänge und des Lüftungsregimes am Tunnelportal auf Basis der fahrzeugspezifischen Emissionen des betrachteten Jahres. Danach werden unter Berücksichtigung der zu erwartenden Tunnelabluftgeschwindigkeit die Schadstoffkonzentrationen direkt am Portal ( Portalimmission) quantifiziert. Die Modellierung der Ausbreitung der Portalemissionen erfolgt unter Beachtung des Verhältnisses von Portalabluftgeschwindigkeit zu mittlerer Windgeschwindigkeit und der Stabilität des Abgasstrahles gegenüber dem Einfluss der atmosphärischen Turbulenz. Das Modell ist in das Computerprogramm MLuS-97 integriert und auf Standard-PC lauffähig. Es steht damit für einen breiten Anwenderkreis zur Verfügung.