0609 223 | |
Aktualisierung der Emissionsdaten des Merkblattes über Luftverunreinigungen an Straßen | |
89.016 | |
IDN 706720 | |
Forschungsstelle |
FIGE GmbH, Forschungsinstitut Geräusche und Erschütterungen, Herzogenrath |
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Bearbeiter |
Steven, H. |
Auftraggeber |
Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) |
Stand | Abschluss: Januar 1998 |
Als Eingangsdaten für das MLuS 92 werden Emissionsfaktoren für Pkw und Lkw für das Bezugsjahr 1985 herangezogen. Das Umweltbundesamt hat in der Zwischenzeit die Emissionsfaktoren fortgeschrieben. Der TÜV Rheinland hat in zwei umfangreichen Forschungsvorhaben hierzu eine völlig neue Berechnungsmethode entwickelt, bei der die Einflüsse wesentlicher Parameter, wie z.B. die Dynamik des Fahrverhaltens, erheblich realitätsnäher abgebildet werden, als das bisher der Fall gewesen ist. Die Berechnung ist somit gegenüber der bisherigen Vorgehensweise um ein Vielfaches komplexer und differenzierter und legt die Realisierung des Modells als Computerprogramm nahe. Eine einfache formelmäßige Beschreibung ist nicht mehr möglich. Um den Emissionsteil des MLuS kompatibel zur neuen UBA-Systematik zu machen, wurde das Emissionsmodell so modifiziert, dass es dem eingeschränkten Anwendungsbereich des MLuS entspricht. Um auch innerstädtische Hauptverkehrsstraßen mit lockerer Randbebauung mit einbeziehen zu können, wurden die innerörtlichen Hauptverkehrsstraßen mit Tempolimit größer 50 km/h im MLuS-Emissionsmodell belassen. Die sehr differenzierte und damit rechenzeitintensive Kaltstartmodellierung wurde durch einen pauschalierten Kaltstartzuschlag ersetzt. Über die Emissionsaktualisierung hinaus wurde im Rahmen des Vorhabens der Berechnungsteil für die Immissionskonzentrationen überarbeitet. So sah z.B. die bisherige Berechnungsmethodik zwei verschiedene Windgeschwindigkeitsfunktionen in Abhängigkeit von der Häufigkeit der Stundenmittelwerte unter 3 m/s vor. Dies führt zu sprunghaften Veränderungen der Konzentrationen für mittlere Windgeschwindigkeiten um 3 m/s. Neuere Messdaten des Deutschen Wetterdienstes zeigen nun, dass es eine hinreichende Korrelation zwischen der Häufigkeit der Stundenmittelwerte unter 3 m/s und dem Jahresmittelwert der Windgeschwindigkeit gibt, so dass die Fallunterscheidung verzichtbar ist und eine geschlossene Funktion ohne sprunghafte Änderungen verwendet werden kann. Allerdings machte dies zusätzlich eine ,,Zusammenfassung" der Bezugs- Konzentrationen der Tabelle 1 des MLuS erforderlich. Die Werte für das 98%-Perzentil ergeben sich für alle Schadstoffe (außer N02) aus den Mittelwerten durch Multiplikation mit dem Faktor 3,4. Die Systematik bei den Stickoxiden wurde von NO auf NOx umgestellt. Die Konversion von NOx in NO2 bzw. NO am Immissionsort wurde ebenfalls dem Erkenntnisstand angepasst und in das Berechnungsprogramm eingearbeitet. Die entsprechenden Anpassungsrechnungen wurden von der BASt durchgeführt. |
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Veröffentlichung |