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0609 229
Frost-Tausalz-Widerstandsfähigkeit von Lärmschutzwänden
8.173
IDN 707152
Forschungsstelle Bauhaus-Universität Weimar, F. A. Finger-Institut für Baustoffkunde (Prof. Dr.-Ing. H.-M. Ludwig)
Bearbeiter Frohburg, U.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, Bonn
Stand Abschluss: Februar 2006

Im Rahmen des Forschungsprojektes wurde die Frost-Tausalz-Widerstandsfähigkeit von Lärmschutzwänden (LSW) mit haufwerksporigem Leichtbeton (Absorptionsbeton) untersucht. Eine Vielzahl von LSW mit haufwerksporiger Absorptionsschale widersteht den Angriffen von Frost und Taumitteln in der Praxis. An einer stark geschädigten LSW konnte geklärt werden, dass diese Schäden eindeutig durch Frost- und Frost-Tausalz-Belastung verursacht wurden. Es konnte festgestellt werden, dass Feuchtigkeit und Chlorid gut in den Absorptionsbeton der LSW eindringen können. Auf Grundlage der Begutachtungen der LSW in der Praxis, der Laboruntersuchungen von Proben einer LSW und von Prüfungen der Frost-Taumittel-Widerstandsfähigkeit von Absorptionsbeton wurde ein Schadensmodell entwickelt. Von besonderer Bedeutung beim haufwerksporigen Leichtbeton (HPLB) ist die Phasengrenzfläche zwischen Gesteinskörnung und Zementstein. Für die Untersuchungen zur Frost- Taumittel- Widerstandsfähigkeit von LSW wurden sechs HPLB aus der laufenden Produktion von LSW-Herstellern verwendet. Als Prüfverfahren wurden das LfS-Eintauchverfahren, das CDF-Verfahren und verschiedene Varianten des CDF-Verfahrens angewendet. Neben der Taumittelkonzentration wurde die Minimaltemperatur variiert. Für die Prüfung von Absorptionsbeton wird ein modifiziertes CDF-Verfahren empfohlen. Als Abnahmekriterium gilt eine maximale, aus der Abwitterungsmenge über die Rohdichte berechnete Abwitterungstiefe von 2 mm, wobei keine Risse und Gefügeauflockerungen auftreten dürfen. Die sechs untersuchten HPLB wiesen große Unterschiede in ihrem Widerstand gegenüber Frost-Taumittelbelastung auf. Es konnte festgestellt werden, dass HPLB, welcher als Einkornbeton mit Natursand 1 mm aufgebaut ist, keinen hohen Frost-Taumittel-Widerstand hat. Die Art und Größe der Gesteinskörnung ist ungeeignet. Für die Betone, die mit einer leichten Gesteinskörnung aufgebaut sind, konnte kein Zusammenhang zwischen einzelnen Kennwerten und dem z. T. sehr unterschiedlichen Verhalten gegenüber Frost-Taumittelbelastung festgestellt werden. Eine für die jeweilige Beanspruchung optimale Zusammensetzung von HPLB muss nach wie vor durch Probieren bestimmt werden.

Veröffentlichung