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Einfluss von offenporigem Asphalt auf die Feinstaubbelastung an Straßen | |
2.273 | |
IDN 708810 | |
Forschungsstelle |
Müller-BBM GmbH, Planegg Bayerisches Landesamt für Umwelt LfU, Augsburg |
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Bearbeiter |
Beckenbauer, T. Ropertz, A. Suritsch, N. Dutzi, R. Wächter, G. Männel, M. Ostermair, C. Munzert, K. Ott, H. |
Auftraggeber |
Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Bonn |
Stand | Abschluss: Juli 2009 |
Insbesondere an Verkehrsmessstationen ist es in den letzten Jahren bundesweit verstärkt zu Überschreitungen der nach der 22. BlmSchV vorgesehenen Feinstaubgrenzwerte für PM10 gekommen. Die Behörden sind daher aufgerufen, Luftreinhalte- und Aktionspläne aufzustellen, in denen Maßnahmen zur nachhaltigen Reduzierung der Feinstaubbelastung insbesondere durch den Kfz-Verkehr aufgezeigt werden. Ziel des vorliegenden Forschungsvorhabens war die Untersuchung der potenziellen Minderungswirkung offenporigen Asphalts (PA "porous asphalt", sog. Flüsterasphalt) auf die Feinstaubbelastung der Luft an hoch frequentierten Bundesfernstraßen. Schwerpunkt der Untersuchungen bildeten kontinuierliche Partikel PM10-Messungen an 4 Messorten über einen 15-monatigen Zeitraum an der A 9 bei Bayreuth. Unter ansonsten konstanten Randbedingungen (DTV, Meteorologie, etc.) wurden PM10-Messungen zeitgleich jeweils an einem konventionellen Splittmastixasphalt (SMA) und einem offenporigen Asphalt (PA) durchgeführt und ausgewertet. Die Ergebnisse der durchgeführten Messungen und Analysen können wie folgt zusammengefasst werden: An Tagen ohne Niederschlag wurde kein signifikanter Unterschied der PM10-Belastungen am offenporigen (PA) gegenüber dem konventionellen (SMA) Belag festgestellt. An Tagen mit Niederschlagsereignissen wurden hingegen im Mittel um etwa 20 % geringere PM10-Konzentrationen am PA festgestellt. Die Inhaltsstoffanalysen zeigten keine signifikanten Muster in Abhängigkeit der Fahrbahndeckschicht. Es ist davon auszugehen, dass durch die Niederschläge relevante Anteile sedimentierter und deponierter Partikel auf der Fahrbahnoberfläche in den Porenraum des PA verfrachtet werden. Dieser Anteil steht dann nach Abtrocknung der Fahrbahnoberflächen für eine Resuspension in die bodennahe Atmosphäre nicht mehr bzw. lediglich zu einem geringeren Anteil zur Verfügung. Die Ausstattung von Verkehrswegen mit offenporigen Asphaltdeckschichten stellt neben der lärmmindernden Eigenschaft des PA somit eine interessante Option zur potenziellen Verringerung der Feinstaubemissionen durch Wiederaufwirbelung dar. Die Verwendung von PA könnte somit im Rahmen der aufzustellenden Luftreinhalte- und Aktionspläne eine ergänzende Maßnahme darstellen, die nachhaltig zur Minderung der Feinstaubbelastung beitragen kann. |
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Veröffentlichung | Ropertz, A.; Beckenbauer, T.; Suritsch, N.; Dutzi, R.; Wächter, G.; Männel, M.: Einfluss von offenporigem Asphalt auf die Feinstaubbelastung an Straßen. Bremerhaven: Wirtschaftsverlag NW, 2010, 56 S. (Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMVBS, Bonn) H. 1039). – 978-3-86918-015-1; Informationen Forschung im Straßen- und Verkehrswesen: Straßenbau und Straßenverkehrstechnik, Lieferung Nr. 88, 2010 |