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Bewertung der Ergebnisse von Plattendruckversuchen mit Ein- und Dreiuhrmessverfahren | |
6.065 | |
IDN 706389 | |
Forschungsstelle |
Universität Hannover, Institut für Verkehrswirtschaft (Prof. Dr.-Ing. F. Wellner) |
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Bearbeiter |
Wellner, F. Hothan, J. Köhler, M. |
Auftraggeber |
Bundesministerium für Verkehr, Bonn |
Stand | Abschluss: Dezember 1997 |
Der Plattendruckversuch nach DIN 18134 ist im Rahmen der Qualitätsüberwachung von Straßenbaumaßnahmen von zentraler Bedeutung. Den Ergebnissen des Plattendruckversuches kommt daher wesentliche vertragsrechtliche Bedeutung zu. Ziel des Forschungsvorhabens war daher eine systematische Untersuchung der Messfehlereinflüsse und der Vergleichbarkeit der Ergebnisse beider Gerätekonfigurationen des statischen Plattendruckversuches nach DIN 18134 sowie eine ergänzende Durchführung von dynamischen Plattendruckversuchen mit dem Leichten Fallgewichtsgerät. Die Auswertung dieser Versuche lässt folgende Aussagen zur Vergleichbarkeit des Einuhr- und des Dreiuhrmessverfahrens zu: 1.) Hinsichtlich des Verformungsmoduls E(index v1) besteht eine hohe Übereinstimmung zwischen den Ergebnissen des Einuhr- und des Dreiuhrmessverfahrens. 2.) Die mit dem Einuhr- und dem Dreiuhrmessverfahren ermittelten Verformungsmoduln E(index v2) der Zweitbelastung weichen hingegen deutlich stärker voneinander ab. Bei einem hohen Tragfähigkeitsniveau (E(index v2) >= 100 MN/qm) ist davon auszugehen, dass das Dreiuhrmessverfahren im allgemeinen höhere Werte als das Einuhrmessverfahren liefert. 3.) Der Quotient E(index v2) / E(index v1) der Verformungsmoduln zeigt noch deutlichere, tendenziell aber nicht eindeutige Abweichung zwischen den Ergebnissen beider Verfahren. Aus den Ergebnissen der durchgeführten Fehlereinflussbetrachtungen und der ausgeführten Vergleichsversuche ergeben sich eine Reihe von Empfehlungen: 1.) Es sollte zukünftig ausschließlich das Einuhrmessverfahren zur Setzungsmessung verwendet werden. 2.) Die Vorgaben zur konstruktiven Ausbildung der Lastplatten sollten exakter definiert werden. 3.) Eine regelmäßige Kalibrierung der Geräte ist vorzusehen. 4.) Die Wiederholgenauigkeit der Verformungsmodulmessung sollte zukünftig in Ringanalysen festgestellt werden, um Toleranzgrenzen ergänzend zu den Anforderungswerten festlegen zu können. 5.) Zur Festlegung einheitlicher Abstände zu den Lasten auf der Oberfläche der Prüfebene sollte eine Geräteanordnung des Versuchsgerätes und des Belastungsfahrzeuges in Form einer "Regelausführung des Plattendruckversuches" definiert werden. 6.) Zur Vereinheitlichung der Beanspruchungsbedingungen der geprüften Böden und Tragschichten sollte die einzustellende Maximalpressung unter der Lastplatte ( schichtabhängig) definiert werden. 7.) Nach einer Phase der ausschließlichen Verwendung des Einuhrmessverfahrens sollte die Festlegung von Anforderungswerten an den Verformungsmodul E(index v2) in den ZTVT auf der Basis der dann vorliegenden Erfahrungen überprüft werden. 8.) Die Bestimmung des Quotienten E(index v2) / E(index v1) der Verformungsmoduln im Sinne einer ersatzweisen Verdichtungsprüfung sollte aufgrund der Fehleranfälligkeit dieses Verfahrens überdacht werden. |
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Veröffentlichung | Wellner, F.; Hothan, J.; Köhler, M.: Bewertung der Ergebnisse von Plattendruckversuchen mit Einuhr- und Dreiuhrmessverfahren. Forschungsberichte, Hrsg. Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (BMVBW), Bonn. Heft 770 , 1999, 116 S. |