Ziel der Arbeit war die Erfassung der durch Kalkzugabe verursachten Veränderungen sowie eines sich hieraus ableitbaren positiven Einflusses auf die Gesamtkonstruktion. Es wird eine Anrechnung eines Teils der Kalkstabilisierung auf die Dicke des frostsicheren Oberbaus angestrebt. Zuletzt soll ein Nachweis der sich durch die puzzolanische Reaktion gebildeten Phasen mit Hilfe von röntgendiffraktometrischen Untersuchungen und rasterelektronenmikroskopischen Aufnahmen versucht werden. Die Untersuchung umfasste drei unterschiedliche Böden, aus denen jeweils drei Boden-Kalk-Gemische (Variation der Prozente) hergestellt wurden. Die Veränderung der Bodeneigenschaften wurde hauptsächlich durch die Bodenhebung durch Wasserlagerung, durch Frost-Tau- Wechsel-Beanspruchung, durch den CBR-Wert nach Wasserlagerung und FTW-Beanspruchung bestimmt. Die Hebung durch Wasserlagerung konnte durch die Zugabe von Kalk bei allen Böden verringert werden, die Hebung durch Frosteinwirkung änderte sich dagegen dadurch nicht. Insgesamt wurden die Hebungseigenschaften (Quell- und Frosthebung) durch Kalkzugabe positiv verändert. Ebenfalls konnte der CBR-Wert nach Wasserlagerung und Frost- Tau-Wechsel-Beanspruchung langfristig erhöht werden. Die frühzeitige Beurteilung der Eignung eines Bodens für die Kalkstabilisierung kann mit Hilfe des selektiven Lösens des nach einer bestimmten Lagerungszeit noch in der Probe vorhandenen CaO bzw. Ca(OH)2 erfolgen. Über die bei der Reaktion verbrauchte Kalkmenge kann die Reaktionsfähigkeit des Bodens abgeschätzt werden. Als optimale Lagerungsbedingung hat sich eine Temperatur von 40 Grad Celsius herausgestellt, da hierdurch bereits nach 7 Tagen eine Aussage möglich ist. Ein Nachweis von neu gebildeten Phasen bzw. kristallinen Verbindungen war nicht möglich.