Die Beschreibung des ruhenden Verkehrs wirft für die vorhandenen Modelle der Verkehrsplanung eine Reihe von grundsätzlichen Fragen auf. Die Beschreibung der räumlichenund zeitlichen Ungleichgewichte, die zu Überlastungen im ruhenden Verkehr führen, erfordern, daß ein geeignetes Modellzumindest zwei Anforderungen erfüllen muß: a) Abbildung der Entscheidungen der Verkehrsteilnehmer unter Berücksichtigung ihrer inneren Logik; und b) Abbildung der Wechselwirkungen zwischen den Verkehrsteilnehmern im Straßenraum unter Einschluß der Konkurrenz um den Parkraum. Die Arbeit beschreibt einen Modellansatz, der diese Anforderungen erfüllt. Der Ansatz vereinigt ein Aktivitätenkettenmodell mit einer Verkehrsflußsimulation zu einer ereignisorientierten Simulation des täglichen Verkehrsverhaltens. Die Verwendbarkeit des Ansatzes wird durch eine erste ausführlichbeschriebene Implementierung nachgewiesen und an Hand eines Beispielnetzes getestet. Empirische Ergebnisse zum Parkstandswahlverhalten werden vorgestellt. Die Ergebnisse einer Suchzeitbefragung, als auch einer mathematischen Modellierung des Entscheidungsverhaltens ergeben, daß im ruhenden Verkehr verschiedene Marktsegmente unterschieden werden müssen. Die Vernachlässigung der Unterschiede im Verhalten zwischen den Marktsegmenten ist nicht zulässig.