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0517 114
Möglichkeiten der Einbeziehung von Unfallkosten im städtischen Bereich in die RAS-W unter besonderer Berücksichtigung des Mengengerüstes
1.094
IDN 703354
Forschungsstelle Beratende Ingenieure für Bauwesen, Verkehrswesen und Städtebau, Hemmingen (Prof. Dr.-Ing. G. Harder)
Bearbeiter Reich
Saniter
Auftraggeber Bundesminister für Verkehr, Bonn
Stand Abschluß: Februar 1985

Die vorliegende Forschungsarbeit ist eine Ergänzungsuntersuchung zu dem Forschungsauftrag 77 066/79. Das Datenmaterial zum Unfallgeschehen in der Stadt Hannover wurde daraufhin untersucht, inwieweit sich Netzelemente (Streckenabschnitte oder Verkehrsknoten) zu Gruppen mit möglichst homogenem Unfallgeschehen zusammenfassen lassen. Ziel ist es, für die Richtlinien für die Anlage von Straßen, Teil: Wirtschaftlichkeitsuntersudnlflgen (RAS-W) ein Verfahren zur Abschätzung des Unfallgeschehens im Innerortsbereich zu entwickeln. Der Einfluß aller erhobenen Merkmale der Verkehrsanlage und des Verkehrsumfeldes auf das Unfallgeschehen, speziell auf die Unfallrate, der Streckenabschnitte und Knotenpunkte wurde systematisch untersucht. Diejenigen Merkmale, die einen deutlichen und plausiblen Einfluß auf die Unfallrate aufweisen, wurden zur Unterteilung des Untersuchungskollektivs herangezogen. So ließen sich aus dem Kollektiv der Streckenabschnitte 10 Strecken- und aus dem Kollektiv der Knotenpunkte 6 Knotenpunktstypen bilden, die in einem weiteren Arbeitsschritt hinsichtlich der Struktur der Unfälle (Unfallschwere, Unfallfolgen) untersucht wurden. Eine Untersuchung des Zusammenhanges von den Unfallraten der Strecken- bzw. Knotenpunktstypen und den Verkehrsstärken mit dem Ziel, die immer noch relativ große Streuung der Unfallraten innerhalb der einzelnen Typen zu verringern, zeigte nur sehr schwache Zusammenhänge auf. Da die volkswirtschaftlichen Kosten eines Unfalls ganz entscheidend von den Folgen der Unfälle mit Personenschaden beeinflußt werden, wurden entsprechende Daten aus verschiedenen Großstädten der Bundesrepublik Deutschland gegenübergestellt. Diese Gegenüberstellung ergab einerseits deutliche Unterschiede bei den Unfallfolgen in den einzelnen Städten, andererseits zeigte sich in allen Gebieten über den Zeitverlauf ein deutlicher und kontinuierlicher Trend hin zu Unfällen mit weniger schwerwiegenden Folgen. Diese Tatsachen unterstreichen die Notwendigkeit, das Unfallkostenmodell auf zeitliche und räumliche Übertragbarkeit, vor allem durch Untersuchungen in Orten unterschiedlicher Größenordnung (Klein-, Mittel-, Großstädte), hin zu überprüfen. Am Schluß der vorliegenden Forschungsarbeit wird ein richtliniengerechtes Unfallkostenmodell erarbeitet, das zur Abschätzung der Komponente Unfallkosten im Innerortsbereich in die Richtlinien für die Anlage von Straßen - Teil: Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen (RAS-W) eingearbeitet werden soll. Zur Grobabschätzung der Nutzen bei großräumigen Betrachtungen oder im Zuge von überschläglichen Voruntersuchungen wurde in einem ergänzenden Arbeitsschritt das Unfallgeschehen an Streckenzügen unter Einbeziehung des Unfallgeschehens an den Knotenpunkten ermittelt. Eine Überprüfung der Ergebnisse dieser Arbeit auf räumliche Übertragbarkeit sollte mit Hilfe von vergleichbaren Untersuchungen in Städten unterschiedlicher Großenordnung erfolgen.

Veröffentlichung