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Ermittlung von Fahrzeit und Energiebedarf des Kraftfahrzeugverkehrs auf Straßen in bebauten Gebieten für wirtschaftliche Vergleichsrechnungen unter besonderer Berücksichtigung von Knotenwartezeiten (Stufe 2)
1.095
IDN 703353
Forschungsstelle Universität Hannover, Fachgebiet Verkehr und Städtebau (Prof. Dr.-Ing. Harder)
T-I-C Interdisziplinäre Beratungsgesellschaft für Verkehrs-, Stadt- und Umweltplanung mbH, Hemmingen
Bearbeiter Buschmann, M.
Losert, R.
Saniter, D.
Vandeck, G.
Auftraggeber Bundesminister für Verkehr, Bonn
Stand Abschluss: Dezember 1987

Die in den Richtlinien für die Anlage von Straßen, Teil Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen (RAS-W) enthaltenen Verfahrensanleitungen zur Ermittlung des Mengengerüstes für die Komponenten: Fahrzeiten, Betriebskosten ( Energiebedarf) und Schadstoffbelastungen enthalten für innerörtliche Straßentypen bisher pauschalierte Ansätze. Eine differenzierte Berücksichtigung vorhandener bzw. geplanter Knoten- und Streckentypen bei der Ermittlung des Verkehrsablaufes ist unerläßlich, um Auswirkungen einer Verkehrsbaumaßnahme in innerörtlichen Netzelementen zuverlässig abschätzen zu können. Das Ergebnis dieser Forschungsarbeit ist die Ermittlung von Grundlagen für die Erfassung und Quantifizierung von Reisezeiten des Kfz-Verkehrs in Straßennetzen und auf Straßenzügen in bebauten Gebieten. Das Verfahren ermöglicht eine getrennte Ermittlung der Fahrzeiten auf Streckenabschnitten und die Berechnung der Knotenwartezeiten. Ein Vergleich verschiedener Reisezeitmodelle aus der Literatur führte zu stark voneinander abweichenden Ergebnissen. Diese Unterschiede sind überwiegend dadurch erklärbar, daß die Modelle stets auf Messungen auf Streckenzügen (also einer Folge von Streckenund Knoten) mit unterschiedlichen Knoteneinflüssen basieren.Nur durch ein aus Strecken- und Knotentypen bestehendes Baukastensystem ist daher eine räumliche Übertragbarkeit des Reisezeitmodells gewährleistet. Sind die Zusammenhänge zwischen den Merkmalen des Verkehrsumfeldes (Vorgänge im ruhenden Verkehr, Funktion der Straße etc.) und dem Anteilder gestörten Fahrten bekannt, so ist es mit der Kenntnis der Auswirkungen der Störungen auf den Verkehrsablauf möglich, direkt von den Merkmalen des Verkehrsumfeldes auf den Verkehrsablauf eines Streckenabschnittes zu schließen. Im Hinblick auf den Energieverbrauch (aber auch zur Quantifizierung der Nutzenkomponenten Lärm- und Abgasbelastungen) kommt dem Geschwindigkeitsverlauf auf der Strecke besondere Bedeutung zu. Die in der Stufe 1 des Forschungsvorhabens (FA 1.065) entwickelten Ansätze zur Typisierung städtischer Straßenräume hinsichtlich der gefahrenen Geschwindigkeiten wurden ergänzt und abgesichert.Dazu wurden sowohl aus vorhandenen Untersuchungen und mit Hilfe exemplarischer Erhebungen folgende Einflußgrößen auf den Verkehrsablauf erhoben: 1) Anteil der durch andere Verkehrsteilnehmer gestörten Fahrten, 2) Art und Ausmaß dieser Störungen, 3) Geschwindigkeitsprofil über den Streckenverlauf und weitere Charakteristika. Nachdem nunmehr ein detailliertes Verfahren zur Fahrzeitermittlung und zum Energieverbrauch auf einem städtischen Straßennetz vorliegt,sollte dieses Verfahren anhand eines ausführlichen Praxisbeispiels auf seine Aussagefähigkeit hin überprüft werden. Hinzu käme noch ein Vergleich mit anderen Verfahren;nicht nur den RAS-W, um Aussage über Arbeitsaufwand, Genauigkeit und Kompatibilität der Ergebnisse machen zu können.

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