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Untersuchungen über die Eignung von Betonersatzsystemen zur Instandsetzung von Brücken- und Ingenieurbauwerken
15.164
IDN 704283
Forschungsstelle RWTH Aachen, Institut für Bauforschung (Prof. Dr.-Ing. H.R. Sasse)
Bearbeiter Kwasny-Echterhagen, R.
Rößler, G.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bonn
Stand Abschluss: November 1991

Ausgangspunkt für das Forschungsvorhaben waren verschiedene Fragestellungen, die sich in mehreren BMV-Arbeitskreisen ergeben hatten. Den Schwerpunkt der Arbeiten bildeten Untersuchungen zum Einfluß von Schwingbeanspruchungen auf die Haftung von PCC- Betonersatzsystemen auf Beton. Die Untersuchungen wurden mit insgesamt 30, bis auf wenige Ausnahmen marktgängigen Betonersatzsystemen durchgeführt, die aufgrund der vertretenen Kunststoffhauptgruppen und der Zementarten als repräsentativ für das zur Zeit auf dem deutschen Markt vorhandene Angebotsspektrum angesehen werden können. Die Untersuchungen an dynamisch beanspruchten, von oben beschichteten Balken nach TP BE-PCC der ZTV-SIB 87 ergaben keine Hinweise auf eine negative Beeinträchtigung des Haftverbundes durch Schwingbeanspruchungen während der Erhärtungsphase. Bei umfangreichen Versuchen an kleinenBetonplatten wurde deutlich, daß die Verbundfestigkeit bei Über-Kopf- Beschichtungen entscheidend von Applikationsrandbedingungen wie Untergrundvornässen, Schichtdicke je Arbeitsgang, Wartezeit zwischen dem Auftragen der Schichten und abschließende Oberflächenbearbeitung beeinflußt wird. Anhand von Rohdichte-Bestimmungen an Bohrkernen aus diesen Platten zeigte sich, daß mit und ohne Schwingbeanspruchung über Kopf mindestens der gleiche Verdichtungsgrad erzielt werden kann wie bei Beschichtungen, die von oben aufgetragen werden. Zur Prüfung von PCC-Betonersatzsystemen für die Anwendung über Kopf unter Schwingbeanspruchung wurde ein Verfahren entwickelt, bei dem eine biegebeanspruchte Platte ( Maße: 2450 x 750 x 200 mm3) die praktischen Bedingungen beim Einsatz von Betonersatzsystemen im Brückenbau besser zu simulieren vermag als der Balken nach TP BE-PCC der ZTV-SIB 87. Die Versuche mit dieser Platte erbrachten bei 2 von 4 untersuchtenBetonersatzsystemen eine Minderung der Abreißfestigkeit von 20 % infolge Schwingbeanspruchung. Die Haftfestigkeit von Haftbrücken wurde mit Hilfe von 4 verschiedenen Prüfverfahren( Haftzugversuch, Schub-Druck-Versuch, Zugversuch und modifiziertem Spaltzugversuch) untersucht. Der Schub- Druck-Versuch erwies sich dabei als geeignetste Methode zur Untersuchung der Belastbarkeit von Haftbrücken. Die in diesem Forschungsvorhaben gewonnenen Erkenntnisse wurden zum Teil bei den für die Instandsetzung von Brückenbauwerken im Zuständigkeitsbereich des Bundesministers für Verkehr maßgebenden Regelwerken (ZTV-SIB 90, TL- und TP BE-PCC bzw.TL- und TP BE-SPCC, Ausgaben 1990) berücksichtigt.

Veröffentlichung Sasse, H.R.; Kwasny-Echterhagen, R.; Rößler, G.: Untersuchungen über die Eignung von Betonersatzsystemen zur Instandsetzung von Brücken- und Ingenieurbauwerken. Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 628, 1992, 150 S.