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Anforderungskriterien für die Dauerhaftigkeit von Beschichtungen auf durchfeuchteten Betonunterlagen von Trogbauwerken (chemisch- physikalische Untersuchung der Stoffe), Teil 2
15.206
IDN 0
Forschungsstelle FMPA Forschungs- und Materialprüfungsanstalt Baden-Württemberg, Stuttgart
Bearbeiter Hensel, W.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bonn
Stand Abschluss: 1992/1994

Die in dieser Forschungsarbeit geprüften Imprägnierungsmittel zeigten ein deutlich unterschiedliches Verhalten in bezug auf ihre hydrophobierende Wirkung. Bei der Überarbeitung der Imprägnierungsmittel mit nach ZTV-BEL-B 87, TL/TP-BEL-EP geprüften Versiegelungsmitteln konnte festgestellt werden, daß die Imprägnierungen bei bestimmten Versiegelungsmitteln Verbundstörungen ausüben können, die z.T. erst nach drei Monaten auftraten. Das Imprägnierungsmittel, welches bereits schon nach wenigen Stunden von der Oberfläche verdampft und keinen Rückstand auf der Betonoberfläche hinterläßt, zeigte naturgemäß keine Probleme in bezug auf Benetzung, Verträglichkeit und später beim Verbundverhalten mit den ausgehärteten Schichten der Versiegelungsmittel. Die Imprägnierungsmittel, die an der Grenzfläche zur Beschichtung einen sehr dünnen, festen, nicht öligen Film auf den Zuschlagskörnern bzw. auf den Porenwänden des Betons ausbilden, zeigen selbst nach einer Temperaturbeanspruchung des Gesamtsystems (Imprägnierung und Versiegelung) gute Ergebnisse. Diese Ergebnisse sind außerdem auch deutlich von der chemischen Zusammensetzung der jeweiligen Reaktionsharzkomponenten des Versiegelungsmittels abhängig. Auch Beschichtungsstoffe, bestehend aus einer Grundierung und einer Deckschicht, die nicht nach ZTV-BEL-B 87, TL/TP-BEL-EP geprüft sind, z.B. eine handelsübliche Unterwasserbeschichtung, und bei denen keine Imprägnierungsmittel vor dem Grundieren auf den durchfeuchteten Untergrund aufgetragen worden waren, können unter bestimmten Voraussetzungen (z.B. Verringerung der extrahierten Bestandteile auf ca. 10 M.-%) durchaus geeignet sein, als Beschichtung auf durchfeuchteten Betonunterlagen im Bereich von Tunnel und Trogbauwerken eingesetzt zu werden.Bei der Anwendung der Imprägnierungsmittel oder ggf. auch von Grundierungen direkt auf nassen bis stark durchfeuchteten Betonuntergrund muß die Alkalibeständigkeit der Imprägnierungen bzw. der Grundierungen gewährleistet sein.Dabei ist nicht eine Kurzzeit-, sondern eine Langzeitprüfung (ca. 4 Wochen) notwendig. Die Temperaturbeständigkeit der Systeme, bestehend aus Imprägnierung und Versiegelung bzw.aus Grundierung und Deckschicht, muß im Hinblick auf die Überarbeitung der Flächen mit Schweißbahnen oder heißem Gußasphalt berücksichtigt werden. Die Ergebnisse haben auch gezeigt, daß der Anteil an extrahierbaren Stoffen in den Grundierungen, wie in der ZTV-BEL- B 87, TL/TP-BEL-EP festgelegt ist, unbedingt eingehalten werden muß. Flüchtige Anteile dürfen in den Imprägnierungsmitteln nicht in Form von Lösemitteln vorhanden sein. Eine generelle Eignung der zugelassenen Versiegelungsmittel auf zuvor mit Imprägnierungsmitteln versehenen Untergründen ist nicht gegeben, da einerseits die Versiegelungsmittel und andererseits die Imprägnierungsmittel, wie oben bereits ausgeführt, trotz ähnlicher chemischer Grundstrukturen einen zu großen Unterschied in der Zusammensetzung aufweisen.

Veröffentlichung