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Prüf- und Anforderungskriterien für die Dauerhaftigkeit von Oberflächenschutzsystemen im Rahmen der ZTV-SIB (Teil RWTH Aachen) und (Teil BAM, Berlin)
15.192
IDN 704492
Forschungsstelle Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), Berlin
RWTH Aachen, Institut für Bauforschung (Prof. Dr.-Ing. H.R. Sasse)
Bearbeiter Fiebrich, M.
Lotzmann, S.
Herold, C.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bonn
Stand Abschluss: Januar 1993

Im Rahmen des Forschungsvorhabens wurden rissüberbrückende Systeme der Klassen OS-DI, OS-DII und OS-E nach den TL und TP OS zur ZTV-SIB 90 des BMV geprüft. Das Projekt beinhaltete zusätzlich Prüfungen zur Charakterisierung der Systeme sowie zur Einschätzung ihrer Leistungsfähigkeit. Eines der Hauptziele der Forschungsarbeit, die Abschätzung der Vergleichbarkeit der bisher vorgeschlagenen Prüfverfahren, einschließlich der Erarbeitung von aussagefähigen künstlichen Bewitterungszyklen, der UV- Strahlung, Temperaturwechsel-Beanspruchung (Gewitterregen) und Frost-Tausalzwechsel beinhaltet, kann erst nach Einbeziehung der Ergebnisse der natürlichen Bewitterung erreicht werden. Mit Hilfe von Stoffprüfungen (Ermittlung der Kennwerte Reißdehnung, Zugfestigkeit und Elastizitätsmodul, Masseänderung, Änderung von Abmessungen und Volumen, Änderung der Mikrohärte, farbmetrischen Messungen, mikroskopischen Untersuchungen, Messungen von Reflexionsfaktoren) wurden Erkenntnisse gewonnen, die die Eigenschaften der Systeme in genauem Maße charakterisierten. Eine Reihe von Vorschlägen zur Präzisierung prüftechnischer Randbedingungen für Verbund- und Stoffprüfungen konnten aufgestellt werden. Ein Verzicht auf die z.T. aufwendigen Verbundkörperprüfungen (Wasseraufnahme, Schichtdickenmessungen, Abreißfestigkeit, Gitterschnitt, Rissüberbrückung) ist dadurch jedoch nicht erreichbar. Mit Hilfe der Untersuchungsergebnisse sowie aufgrund von Korrelationen verschiedener Prüfmerkmale konnten quantitative und qualitative Anforderungskriterien zur Beurteilung der Dauerhaftigkeit von rissüberbrückenden Oberflächenschutzsystemen formuliert werden. Die unzureichende Trennschärfe einiger Prüfungen, die z.Z. noch Bestandteil der Prüfvorschriften sind, und damit die Unbrauchbarkeit im Sinne einer Eignungsprüfung konnte nachgewiesen werden. Im 2. Teil des Forschungsvorhabens werden Probekörper der untersuchten Systeme natürlich bewittert. Weitere Systemgruppen (OS-A, OS-B und OS- C) mit Produkten, die dem derzeitigen Stand der Technik entsprechen, werden ins Prüfprogramm einbezogen. Eine abschließende Beurteilung kann erfolgen, wenn vergleichende Untersuchungsergebnisse an natürlich und künstlich bewitterten Proben vorliegen.

Veröffentlichung