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Funktionelle, verkehrliche und bauliche Kategorisierung von Straßen für die Zustandsbewertung und die Ermittlung des Erhaltungsbedarfs
9.077
IDN 706085
Forschungsstelle Universität der Bundeswehr, München, Lehrstuhl für Verkehrsplanung und Straßenwesen (Prof. Dr.-Ing. A. Schmuck)
Bearbeiter Kienlein, E.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bonn
Stand Abschluss: August 1994

Die Forschungsarbeit befaßt sich mit der Kategorisierung von Verkehrsflächen nach funktionalen, verkehrlichen, baulichen und sonstigen Merkmalen zum Zwecke der Zustandsbewertung und der Erhaltungsbedarfsermittlung. Ziel der Arbeit ist die Entwicklung eines einfach handhabbaren Verfahrens zur Bestimmung von Kategorien und Merkmalsgruppen für Fahrbahn-und Nebenflächen an Außerortsstraßen und im Innerortsbereich.Grundlage für die Bewertung der Zustandsgrößen sind ihre Auswirkungen auf die Teilziele der Straßenerhaltung, das sind die Benutzbarkeit, die Sicherheit, der Substanzerhalt und die Umweltverträglichkeit. Diese werden in Abhängigkeit von den Kategorisierungsmerkmalen der Verkehrsflächenabschnitte untersucht. Dabei stellt sich heraus, daß eine einheitliche Kategorisierung für alle Verkehrsflächenarten und alle Teilziele nicht durchführbar ist. Für die Beurteilung der Zielerreichungsgrade werden verschiedene Kriterien verwendet.Die Abschätzung der Benutzbarkeitseinschränkung erfolgt auf der Grundlage der durch den Fahrbahnzustand zusätzlich entstehenden Nutzerkosten bzw. der Anzahl der Betroffenen. Zur Auswahl und Abgrenzung der Kategorisierungsmerkmale bezüglich Sicherheit wird die aktuelle Rechtsprechung zur Verkehrssicherungspflicht herangezogen. Die Beeinträchtigung des Substanzerhaltes wird an Hand von relativen Wertverlusten bestimmt. Dabei handelt es sich um fiktive Werte, die in Abhängigkeit von dem Schadensmerkmal, dem Bemessungsgrad und der möglichen Maßnahmeart berechnet werden. Die zusätzlichen Umweltbeeinträchtigungen durch die relevanten Zustandsgrößen können zum Teil durch meßbare Größen ermittelt werden. Bei nicht meßbaren Größen werden nutzwertanalytische Modelle verwendet. Anschließend werden die Streckenabschnitte an Hand der Auswirkungen der Kategorisierungsmerkmale in Kategorien eingeteilt. In Abhängigkeit von der Kategorie werden dann Normierungsfunktionen aufgestellt um die Zustandsgrößen in Zustandswerte transformieren zu können. Nach der Kategorisierung und Zustandsbewertung liegen für jede Zustandsgröße die Zustandswerte bezüglich der betroffenen Teilziele vor. Nach einer kritischen Betrachtung der verschiedenen Möglichkeiten zur Dringlichkeitsreihung wird eine mehrstufige lexikographische Rangordnung vorgeschlagen. Diese Methode hat den Vorteil, daß Extremwerte bei den Zustandsgrößen auch zu hohen Dringlichkeiten führen und sowohl Fein- als auch Grobreihungen durchführbar sind.

Veröffentlichung