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Erstellung einer ablauffähigen Folge von Algorithmen für die Planung von Erhaltungsmaßnahmen und der Mittelverwendung im Rahmen eines PMS
9.083
IDN 706331
Forschungsstelle PM-Consult, Beratungsgesellschaft für Straßenbetrieb und Straßenerhaltung mbH, München
SEP Maerschalk, München
Bearbeiter Maerschalk, G.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bonn
Stand Abschluss: Mai 1997

Ein Pavement-Management-System (PMS) verwertet Informationen über den Straßenbestand, die Straßennutzung und den Straßenzustand für die Optimierung erhaltungsstrategischer Entscheidungen. Die Straßenerhaltung dient der Substanzsicherung und der Erhaltung des Gebrauchswerts. Im PMS werden die Auswirkungen auf diese Erhaltungsziele für homogene Straßenabschnitte analysiert. Im Systemablauf ist nach der Definition des Prognosezeitraums und des Betrachtungszeitraums zunächst das Analysenetz auszuwählen. Um festzustellen, wann Eingreifbereiche erreicht werden, muß die Zustandsentwicklung bei ungestörtem Verlauf ("Nichts-tun") in Abhängigkeit vom Befestigungsalter und Zustandswerten bestimmt werden. Wenn im Prognosezeitraum eine Eingreifgrenze überschritten wird, werden im weiteren Ablauf Strategievarianten ermittelt; ansonsten besteht kein Handlungsbedarf. Durch die Abgrenzung von Mängelklassen wird abgeschätzt, welche Befestigungsschichten betroffen sein könnten. Danach werden systemintern alle Erhaltungsmaßnahmen ausgeschlossen, die aufgrund der Bauweise, der Bemessung, der Fahrstreifenzahl, vorhandener Höhenbindungen und der Erhaltungsgeschichte am jeweiligen Abschnitt technologisch nicht möglich sind. Auf Basis dieser Vorbereitungen bewertet das PMS alle zulässigen Maßnahmearten und -zeitpunkte (Erhaltungsstrategien) der homogenen Abschnitte für den Prognosezeitraum. Jeder Maßnahme wird dann eine Wirkung zugeordnet. Die abschnittsweise Reihung der Strategien nachdem Nutzen-Kosten-Verhältnis wird als "Variantenreihung" ausgewiesen. Für die netzbezogene Optimierung werden zunächst alle Varianten mit der Zielfunktion "maximaler Nutzenzuwachsbei ansteigenden Kosten" gereiht. Aus dieser Reihung wird jedem homogenen Abschnitt die günstigste Strategie zugeordnet, die im Budgetrahmen möglich ist. Das PMS liefert Aussagen zu den Wirkungen auf den Gebrauchs- und Substanzzustand, die sich bei begrenzten Erhaltungsmitteln und, damit zusammenhängend, bei anspruchsvollen oder einfacheren Erhaltungsmaßnahmen bzw. bei zeitlich aufgeschobenen Maßnahmen ergeben. Derartige Analysen wurden, zusammen mit Plausibilitätstests des PMS, für ausgewählte Autobahnen und Bundesstraßen in Bayern und Hessen durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, daß mit dem entwickelten PMS nunmehr ein Instrumentarium für Entscheidungshilfen zu den notwendigen bzw. wirtschaftlich günstigsten Maßnahmearten und -zeitpunkten, zur Reihung von Maßnahmen sowie zur längerfristigen Prognose des Erhaltungsbedarfs und der Zustandsentwicklung verfügbar ist.

Veröffentlichung Maerschalk, G.: Erstellung einer ablauffähigen Folge von Algorithmen für die Planung von Erhaltungsmaßnahmen und der Mittelverwendung im Rahmen eines PMS. Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 751, 1997, 338 S.