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0704 150
Effizienz geohydraulischer Sicherungsmaßnahmen bei Einsatz von Böden mit umweltvarianten Inhaltsstoffen - Teil 2
89.292
IDN 0
Forschungsstelle Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), Bergisch Gladbach
Hochschule Augsburg
Bearbeiter Kocher, B.
Endres, M.
Brand, M.
Tiffert, A.
Marks, T.
Hilliges, R.
Auftraggeber Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
Stand Abschluss: Juni 2017

In Vorgängerprojekten gewonnene Erkenntnisse zeigten auf, dass noch eine deutliche Verbesserung der Aussagequalität zum Langzeitverhalten und zu Unterschieden der Wirksamkeit von technischen Sicherungsmaßnahmen zu erwarten sind. Im Zuge der Projektbearbeitung wurden einige Veränderungen im Versuchsaufbau sowie in der Messtechnik umgesetzt, um die Aussagequalität zu verbessern. Unter dem verwirklichten Versuchsaufbau bilden die Bodenkörper mit ihren jeweiligen technischen Sicherungsmaßnahmen und dem Bankett ein Gesamtsystem, das als solches betrachtet werden muss. Zusammenfassend kann für den Untersuchungszeitraum April 2013 bis November 2016 qualitativ unter anderem Folgendes festgestellt werden: Gegenüber den Vorgängerprojekten zeigen sich zum Teil deutliche Unterschiede hinsichtlich des Sickerwasseranteils. Die Auswahl des Dammbaustoffes hat den wesentlichen Einfluss auf den Anteil des Sickerwassers. Im Langzeitverhalten zeigen alle Lysimeter deutliche Veränderungen beim Sickerwasseranteil. Nach dem Straßenumbau kommt es bei allen Lysimeterbecken zu einer signifikanten Erhöhung des Sickerwasseranteils mit weiter steigender Tendenz. Der Umbau der Bankettbereiche hatte keine signifikante Verringerung der Sickerwasseranteile zur Folge. Die Bitumenanspritzung bewirkt bei beiden Bodenarten keine signifikante Verminderung des Sickerwasseranteils. In den bindigen Böden ist Lysimeter 2, das über eine Dränmatte als technische Sicherungsmaßnahme verfügt, das Lysimeter mit den insgesamt geringsten Anteilen an Sickerwasser. Die Ergebnisse legen nahe, dass sich die Evapotranspiration nicht signifikant zwischen den verschiedenen Lysimeterbecken/Baustoffen unterscheidet. Insgesamt spielt die tatsächliche Evapotranspiration mengenmäßig nur eine untergeordnete Rolle. Hinsichtlich der chemischen Parameter kann im gesamten Untersuchungszeitraum (inklusive Vorgängerprojekt, Juli 2010 bis November 2016) im Ergebnis festgestellt werden: Es zeigte sich, dass die im Mittel während des Messzeitraums aus jedem Lysimeter ausgetragenen Stoffmengen relativ gering sind. Dies gilt auch für gut lösbare Stoffe wie Cyanid. Es ist jedoch ein kontinuierlicher Schadstoffaustrag vorhanden. Lediglich bei Sulfat gibt es ein signifikantes Absinken der Konzentrationen im Sickerwasser mit fortlaufender Durchsickerung. Hohe Chloridkonzentrationen haben eine mobilisierende Wirkung auf mehrere Schwermetalle. Die Ergebnisse der Frachtermittlung zeigen - wie auch die gemessenen Konzentrationen - deutlicher den Unterschied zwischen den beiden eingebauten Böden als zwischen den realisierten technischen Sicherungsmaßnahmen. Die mittleren Konzentrationen im Sickerwasser der Lysimeter ähneln sich bei gleichem eingebautem Boden sehr stark. Damit erlaubt die Frachtberechnung keine detaillierten Schlüsse auf die Wirkung der technischen Sicherungsmaßnahme.

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