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0914 139
Langfristiges Verhalten von Stahlwerksschlacken im ländlichen Wegebau
AiF 14554
IDN 708295
Forschungsstelle FEhS - Institut für Baustoff-Forschung e. V., Duisburg
Bearbeiter Merkel, T.
Dohlen, M.
Bialucha, R.
Auftraggeber Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen "Otto von Guericke" e. V. (AiF), Köln
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Berlin
Stand Abschluss: Februar 2008

Im Rahmen des Forschungsvorhabens wurden neben bautechnischen Untersuchungen zur Bestimmung der Eignung von einer Elektroofenschlacke (EOS), einer sekundärmetallurgischen Schlacke (SEKS) und zum Vergleich an einem Naturgestein (NST) für den ländlichen Wegebau auch unterschiedliche Elutionsverfahren zur Abschätzung der Stofffreisetzung sowie ökotoxikologische Versuche durchgeführt. Um die eingesetzten Materialien unter möglichst realistischen Bedingungen untersuchen zu können, wurde neben umfangreichen Laboruntersuchungen auch eine Teststrecke gebaut. Die vorliegenden Untersuchungen zeigen, dass viele Schwermetalle in den Schlacken überwiegend mineralisch fest gebunden sind, sodass sie nicht oder nur in sehr geringen Mengen freigesetzt werden. Elemente, wie z. B. Cd, Pb u. a. wiesen in den Eluaten Konzentrationen unterhalb der Bestimmungsgrenze auf. Insgesamt ergaben die Untersuchungen, dass die Zusammensetzung des gewonnenen Eluats von verschiedenen chemischen und physikalischen Faktoren abhängt. Die Ergebnisse, d. h. die ermittelten Konzentrationen und Frachten sind also zu einem großen Teil versuchsabhängig. Insgesamt gibt es große Unterschiede zwischen den angewandten Verfahren. Die Laborverfahren sind nur bedingt dafür geeignet, praktische Einbaubedingungen abzubilden. Allerdings lassen sich Tendenzen bei der Freisetzung umweltrelevanter Elemente erkennen und typische Elemente identifizieren. Aufgrund der umfassenden Untersuchungen zum Auslaugverhalten der verwendeten Materialien lässt sich belegen, dass die verwendeten Schlacken auch hinsichtlich der zukünftigen Umweltverträglichkeit für eine Verwendung im offenen Wegebau geeignet sind. Auch nach fast zweijähriger Beobachtungszeit an der Teststrecke zeigen sich keine für die Umwelt nachteiligen Verlagerungen umweltrelevanter Parameter in den Boden bzw. das Grundwasser. Darüber hinaus belegen die ökotoxikologischen Untersuchungen an den Schlacken deren Umweltverträglichkeit.

Veröffentlichung