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Evaluation von Dialogmarketing für Neubürger
70.795/07
IDN 708279
Forschungsstelle RWTH Aachen, Institut für Stadtbauwesen und Stadtverkehr (ISB) (Prof. Dr.-Ing. D. Vallée)
Bearbeiter Bamberg, S.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Bonn
Stand Abschluss: September 2009

Es wurden 3 600 Neubürger in Frankfurt, München und Halle mit drei unterschiedlichen Mobilitätspaketen informiert. Die erste Gruppe bekam ein Paket mit ausgewählten Informationsmaterialien zum ÖV. Die zweite Gruppe konnte durch eine Servicekarte Informationsmaterial und eine Beratung anfordern. Die letzte Gruppe erthielt sowohl Informationen als auch die Möglichkeit zum Dialog. Um die Daten zur Bewertung der Effekte der Pakete zu erfassen, wurden Face-to-Face-Interviews und Telefonbefragungen durchgeführt. Weitere 3 600 Neubürger, die keine Informationen zugesandt bekamen, wurden zur Feststellung des Interventionseffekts ebenfalls interviewt. Die Auswertung der Daten zeigte, dass die Interventionsform 'Nur Dialog' die Neubürger zur ÖV-Nutzung motiviert, welches zulasten des Fußwegeanteils geht. Hingegen hat die Interventionsform 'Nur Informationen' den Effekt, dass der MIV-Anteil leicht sinkt und der Anteil der zu Fuß zurückgelegten Wege steigt. In der Personengruppe, die die kombinierte 'Informationen & Dialog'-Interventionsform erhalten haben, sinkt der MIV-Anteil am stärksten. Gleichzeitig steigt in dieser Personengruppe der Rad- und ÖV-Anteil. Ein wirkungsvolles ÖPNV-Marketing muss das Wissen über die Nutzungsmöglichkeiten des ÖPNV verbessern, einen positiven Erstkontakt ermöglichen, und einen dauerhaften Kundenbindungsprozess starten. Gerade bei Gelegenheitskunden und häufigen Pkw-Nutzern spielt dabei die Motivation, den ÖV zu testen, eine besondere Rolle. Die Integration eines Schnuppertickets ist daher empfehlenswert. Allerdings ist zu erkennen, dass der Aufwand, ein Ticket zu erhalten, von den Zuzüglern zum individuellen Nutzen in Relation gesetzt wird. Ist der Aufwand hoch, führt dies dazu, dass das Angebot nur bedingt angenommen wird.

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