In jüngerer Zeit gibt es eine Vielzahl von positiven Beispielen für eine Aufwertung von Nebenstrecken. Eine eindeutige Identifizierung von regionalspezifischen sowie allgemeinen und damit auch übertragbaren Rahmenbedingungen und Erfolgsfaktoren wurde dabei bisher nicht systematisch durchgeführt. Wie und in welchem Umfang diese zu berücksichtigen sind, blieb bisher insbesondere Fachleuten vorbehalten. Kommunale Entscheidungsträger oder interessierte Bürger, die sich nicht täglich mit der Materie befassen, aber die Chancen einer Aufwertung von Nebenstrecken in ihrem Bereich sehen, hatten daher nur begrenzte Möglichkeiten, einen vereinfachten Einstieg in die Thematik zu finden. Diese Informationslücke soll mit der Erarbeitung eines Leitfadens, der sich ich an kommunale Entscheidungsträger in Wirtschaft und Verwaltung, Abgeordnete in lokalen und regionalen Vertretungen, lokale Gruppen (z. B. Bürgerinitiativen) und interessierte Bürger wendet, geschlossen werden. Ziel dieses Leitfadens war es, Möglichkeiten und Grenzen einer Steigerung der Attraktivität von Nebenstrecken aufzuzeigen. Der Leitfaden besteht aus acht Kapiteln. Nach einer Einleitung erfolgen zunächst einige grundlegende Betrachtungen zum Schienenpersonennahverkehr (SPNV) (Kapitel 2). Anschließend wird eine kurze Darstellung bestehender rechtlicher Rahmenbedingungen gegeben (Kapitel 3). Es folgt eine Erläuterung der Phasen des Planungsprozesses (Kapitel 4). Im Hauptteil (Kapitel 5) werden Themen- und Fragestellungen rund um den - erfolgreichen - Betrieb von Nebenstrecken aufbereitet. Anschließend werden verschiedene Beispielstrecken (Kapitel 6) betrachtet, die - zum Teil mit beträchtlichem kommunalem Engagement - beachtenswerte Ergebnisse zeigen. Ein Service- und Informationssteil schließt den Leitfaden ab. Hierzu zählen eine Übersicht wichtiger bundes- und landespolitischer Behörden, Bestellerorganisationen und Verkehrsverbünde (Kapitel 7) sowie Literaturhinweise und Organisationen mit interessanten Internetseiten ( Kapitel 8) zur Vertiefung.