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Daseinsvorsorge und Dienstleistungsqualität in der Nahverkehrsplanung unter besonderer Berücksichtigung der Belange älterer Verkehrsteilnehmer
73.331/06
IDN 708287
Forschungsstelle Technische Universität Dortmund, Fachgebiet Verkehrswesen und Verkehrsplanung (Prof. Dr.-Ing. H.-C. Holz-Rau)
Bearbeiter Holz-Rau, C.
Thiemann-Linden, J.
Günthner, S.
Krummheuer, F.
Scheiner, J.
Quinting, M
Schulten, M. L.
Beyer, A.
Tams, H.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Bonn
Stand Abschluss: Juli 2009

Ziel des Forschungsvorhabens ist die Entwicklung eines Leitfadens für die Nahverkehrsplanung. Aufgrund der zentralen Bedeutung für den zukünftigen ÖPNV nimmt die systematische Darstellung der Ansprüche älterer Menschen an den Nahverkehr unter Berücksichtigung von Interessenkonflikten mit anderen Nutzergruppen eine besondere Stellung innerhalb des Leitfadens ein. Dazu wurden zunächst Literaturrecherchen durchgeführt. Anschließend wurde die Planungspraxis (mittels eines Überblicks über 50 Nahverkehrspläne und der vertieften Untersuchung von 15 Fallbeispielen) erhoben. Die Anforderungen älterer Menschen an den Nahverkehr wurden durch eine dreistufige Delphi-Befragung ermittelt. Zusätzlich wurden Beispiele guter Praxis recherchiert. Die Ergebnisse wurden jeweils durch Gruppendiskussionen mit Fachleuten reflektiert. In der Praxis zeigt sich, dass der Begriff der Daseinsvorsorge nur eine untergeordnete Rolle spielt und kein einheitliches Begriffsverständnis besteht. Die Sicherung der Dienstleistungsqualität wurde inzwischen von den Aufgabenträgern (und größeren Verkehrsunternehmen) als Aufgabe erkannt. Die Instrumente zu ihrer Sicherung sind noch uneinheitlich. Ältere Menschen werden in der Planung fast ausschließlich im Zusammenhang mit Barrierefreiheit angesprochen. Doch zeigte die Delphi-Studie, dass Barrierefreiheit allein nicht ausreicht, um die Mobilität älterer Menschen zu sichern. Weitere Handlungsansätze sind zentrale Qualitäten des ÖPNV wie Sicherheit, Pünktlichkeit und Erreichbarkeit, Unterstützung durch das Personal sowie der Umfang des ÖPNV-Angebots. Bei der Gestaltung von baulichen Anlagen, technischen Hilfsmitteln und Fahrzeugen sollte auf die unterschiedlichen Einschränkungen geachtet werden, die bei älteren Menschen vorkommen können.

Veröffentlichung