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Chancen des ÖPNV in den Zeiten einer Renaissance der Städte
73.336
IDN 708871
Forschungsstelle RWTH Aachen, Institut für Stadtbauwesen und Stadtverkehr (ISB) (Prof. Dr.-Ing. D. Vallée)
STRATA Gesellschaft für Daten- und Informationsmanagement mbH
Bearbeiter Witte, A.
Manz, W.
Hunecke, M.
Bruns, A.
Beran, F.
Benden, J.
Wilbert, F. E.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Bonn
Stand Abschluss: August 2011

Die Aufgabenstellung des Vorhabens besteht in der Analyse des Stellenwerts, den Aspekt der Erreichbarkeit und der Mobilität im Rahmen der Standortwahl "bewusster Innenstadtbewohner" sowie der Potenziale einer Renaissance der Städte für den ÖPNV und eine nachhaltige Verkehrsentwicklung. Schwerpunkt des Forschungsvorhabens ist die Durchführung einer umfangreichen schriftlichen Befragung von Zu- und Umzüglern in den drei Modellstädten Hamburg, Leipzig und Aalen. Inhaltliche Schwerpunkte der Befragung sind Suchräume und Standortpräferenzen, Wanderungsgründe und Standortwahlkriterien, Verkehrsmittelverfügbarkeit und -nutzung vor und nach dem Umzug sowie psychografische Merkmale. Zentrale erkenntnisleitende Segmentierung für die Analysen ist die Differenzierung der drei Bewohnertypen "bewusste Innenstadtbewohner", "übrige Innenstadtbewohner" und "Bewohner der äußeren Stadt". Die Gruppe der bewussten Innenstadtbewohner wird als "Prototyp" einer zukünftigen Stadtbevölkerung bzw. "Personal" einer Renaissance der Städte interpretiert. Die Ergebnisse der Analysen zeigen in allen Modellstädten den hohen Stellenwert von Aspekten der Erreichbarkeit und der Mobilität allgemein als urbane Standortfaktoren. Während speziell ein gutes ÖPNV-Angebot in den Großstädten offensichtlich als Basisqualität urbaner Standorte erwartet wird, kann dies für die Mittelstadt Aalen nicht bestätigt werden. Die Gruppe der bewussten Gruppe der bewussten Innenstadtbewohner stellt ein Potenzial für eine nachhaltige Verkehrsentwicklung und die Nachfrage im ÖPNV dar, dessen Aktivierung insbesondere in Mittelstädten spezifische Angebotskonzeptionen und Ansprachen erfordert. Im Mittelpunkt der Handlungsempfehlungen steht die Etablierung des Themenkomplexes Erreichbarkeit und Mobilität als strategisches Thema der Stadtentwicklung. Im Vordergrund stehen hierbei neben der Schaffung von Bewusstsein für die Relevanz des Standortfaktors Erreichbarkeit und Mobilität sowie der strukturellen Voraussetzungen für ein verkehrssparsames und multimodales Verhalten die gesamthafte Vermarktung dieser Standortqualitäten unter dem Dach einer lokalen Mobilitätsmarke. Sinnvoll erscheint, zudem die Neupositionierung des ÖPNV als Kernelement innerhalb dieser angebotsübergreifenden lokalen Mobilitätsmarke und insbesondere die organisatorische Verknüpfung der bestehenden Angebote (Tarife, Auskunftssysteme).

Veröffentlichung