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050304 571
Ökonomischer Mehrwert von Immobilien durch ÖPNV-Erschließung
73.339
IDN 708980
Forschungsstelle TNS Infratest GmbH, München
PTV Transport Consult GmbH, Karlsruhe
Bearbeiter Schäuble, H.
Hein, S.
Simons, H.
Fryczewski, I.
Thomschke, L.
Jödden, C.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Bonn
Stand Abschluss: Dezember 2014

Mit dem Entflechtungsgesetz aus dem Jahr 2006 wurde auch die gemeinsame Finanzierung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), geregelt im Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG), entflochten. Nach Auslaufen der derzeitigen Übergangsregeln enden die Finanzhilfen des Bundes mit dem Jahr 2020. In diesem Zusammenhang wird derzeit diskutiert, wie eine Finanzierung des ÖPNV auch nach 2019 gesichert werden kann. Ziel der Untersuchung war es, die These positiver externer Effekte von ÖPNV-Anbindung auf Wohnungspreise und -mieten in größeren Städten empirisch zu überprüfen und zu quantifizieren, um damit eine fundierte Basis für weitere Diskussionen in Politik und Gesellschaft zu schaffen. Die positiven Wirkungen des ÖPNV wurden mithilfe von drei grundlegend unterschiedlichen Methoden geschätzt, die auf Basis der Literaturrecherche und im Zusammenspiel mit dem Expertenbeirat im Detail spezifiziert wurden. Die Ergebnisse der drei Methoden zeigen übereinstimmend, dass die ÖPNV-Angebotsqualität in einem positiven Zusammenhang mit den Preisen und Mieten für Wohnungen steht. Je höher die Angebotsqualität, desto höher sind ceteris paribus die erzielbaren Preise und Mieten. Der Anteil der ÖPNV-Angebotsqualität an der Miet- und Kaufpreisbildung liegt bei rd. 4 %. Eine Reduzierung der Reisezeiten um 15 Minuten, was z. B. der Verkürzung der Zugangswege zur Haltestelle um 1 000 Meter durch den Bau einer neuen Haltestelle entspricht, korrespondiert je nach Modell mit um 3,4 bis 4,8 % höheren Mieten und mit um 4,0 bis 4,7 % höheren Kaufpreisen.

Veröffentlichung