Zurück Vor
0507 205
Langfristige kostensparende Funktionssicherung durch Unterhaltung und Pflege von Querungshilfen für Tiere und zur Vernetzung von Lebensräumen
2.388
IDN 709397
Forschungsstelle STZ Wasser, Landschaft, Umwelt c/o Universität Rostock Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät
Bearbeiter Peters-Ostenberg, E.
Henneberg, M.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, Bonn
Stand Abschluss: Oktober 2019

Ziel des Projekts war es, Grundsätze für eine funktionssichernde sowie kostensparende Pflege und Unterhaltung der Lebensraumstrukturen auf beziehungsweise unter Tierquerungshilfen zu erarbeiten. Den Verantwortlichen vor Ort sind zielorientierte, allgemeingültige Handlungsempfehlungen, die auf die konkreten Bedingungen an den Tierquerungshilfen anwendbar sind, zur Verfügung zu stellen. Pflege und Unterhaltung von Tierquerungshilfen benötigen einen deutlichen Qualitätssprung, der nur über einen Paradigmenwechsel erreichbar ist. Das heißt keine stereotype, einheitliche Pflege, wie sie für den Straßennebenraum aus Sicht der Verkehrssicherungspflicht richtig und wichtig ist und auch keine Pflege von Grünflächen wie im urbanen Raum. Auf und unter Tierquerungshilfen sind vielfältige Lebensraumstrukturen für ein breites Artenspektrum in dem zu vernetzenden Landschaftsraum zu entwickeln und langfristig zu erhalten. Deshalb sind die Lebensraumansprüche von Arten und Artengemeinschaften des gesamten Ökosystems zu beachten. Diese Sichtweise muss in der Straßenbauverwaltung auf allen Ebenen, aber auch bei eingebundenen Dritten, für alle Entscheidungen beachtet werden. Das in den Planungsunterlagen dokumentierte Wissen muss verlustfrei bis zu den Zuständigen für die Unterhaltungspflege in der Straßenbauverwaltung gelangen. Die Straßenbauverwaltung muss durch fachliche Schulung, eine veränderte Zuständigkeitsstruktur und Finanzmittelverteilung, die Nutzung von Musterrahmenverträgen für die Vergabe an Dritte, eine verbesserte interne und externe Kommunikation deutlich besser auf diese komplexe Aufgabe vorbereitet sein. Hierzu gibt es in einzelnen Bundesländern erste gute Ansätze, die auf ihre Übertragbarkeit in andere Bundesländer beziehungsweise auf konkrete Funktionsziele und Umfeldbedingungen von Tierquerungshilfen weiter zu prüfen sind. Genauso sind einige internationale Beispiele des Vorgehens bei Pflege und Unterhaltung, insbesondere aus den Niederlanden und der Schweiz, zu prüfen, inwieweit sie, angepasst auf deutsche Rahmenbedingungen, praktikabel sind. Bei Beachtung der aufgezeigten Potenziale zur Optimierung von Pflege und Unterhaltung sollte die Straßenbauverwaltung für die Zukunft in der Lage sein, die Funktionalität der vorhandenen Tierquerungshilfen durch eine effizientere Pflege und Unterhaltung deutlich zu erhöhen und bei dem zunehmenden Leistungsumfang durch ständig neu hinzukommende Tierquerungshilfen auf hohem Qualitätsniveau gerecht zu werden.

Veröffentlichung