Zurück Vor
0510 199
Ganzheitliche auf Entwurfsklassen basierende Entwurfsrichtlinien für Straßen außerhalb bebauter Gebiete (Landstraßen)
2.226
IDN 707200
Forschungsstelle Technische Universität Dresden, Fakultät für Verkehrswissenschaften, Lehrstuhl Gestaltung von Straßenverkehrsanlagen (Prof. Dr.-Ing. C. Lippold)
Bearbeiter Kuczora, V.
Weise, G.
Jährig, T.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, Bonn
Stand Abschluss: April 2007

Das Regelwerk für Außerortsstraßen ist sektoral in Einzelrichtlinien gegliedert. Für die Planungs- und Entwurfsebenen Netzgestaltung (RAS-N), Querschnittsgestaltung (RAS-Q), Linienführung (RAS-L) und Knotenpunktgestaltung (RAS-K1/RAL-K2) stehen jeweils getrennte Richtlinien zur Verfügung, deren Regelungen im Allgemeinen alle fahrdynamisch zu trassierenden Außerortsstraßen umfassen. Nach zum Teil deutlich mehr als zehnjähriger Anwendung dieser Richtlinien war eine umfassende Neubearbeitung notwendig. Als eine wesentliche Änderung wurde die Neustrukturierung des Regelwerks (keine sektorale Gliederung) und die Trennung nach Straßenarten (Autobahnen, Landstraßen - Neubau / Um- und Ausbau) beschlossen. Damit werden nach Abschluss der Arbeiten für Landstraßen eigenständige Richtlinien (RAL) vorliegen, die den Entwurfsstandard für diese Außerortsstraßen festschreiben. Die "Richtlinien für die Anlage von Landstraßen (RAL)" behandeln den Entwurf von Landstraßen ohne Unterschied ihrer straßenrechtlichen Widmung. Sie enthalten Grundsätze, Entwurfselemente und Ausstattungsmerkmale für den Neubau und den Ausbau zur Verbesserung der Verkehrssicherheit oder der Verkehrsqualität. Um den breit gefächerten Anforderungen an Landstraßen entsprechen zu können, unterscheiden die RAL vier Entwurfsklassen (EKL), die von den Straßenkategorien abgeleitet werden. Die EKL ersetzen die Entwurfsgeschwindigkeit V(Index e) und die V(Index 85) als bisherige Leitgrößen für den Straßenentwurf. Mit dem Bezug auf vier EKL soll die bisher mögliche große Vielfalt der Straßenausprägungen vermieden werden. Stattdessen sind wenige standardisierte und deutlich voneinander unterscheidbare Straßentypen zu gestalten, die für Kraftfahrer "wiedererkennbar" sind und die damit intuitiv das gewünschte Fahrverhalten unterstützen. Standardisierte Regelquerschnitte und Knotenpunkte sowie die angepasste Linienführung, Ausstattung und der Betrieb sollen die Typbildung befördern. Der mit diesem Projekt vorgelegte Entwurf der RAL wird auf der Basis der Stellungnahmen der Straßenbauverwaltungen der einzelnen Bundesländer überarbeitet werden. Erst nach umfassender Diskussion aller sich daraus ergebenden Änderungs- und Ergänzungsvorschläge werden die RAL als Druckfassung fertig gestellt.

Veröffentlichung Informationen Forschung im Straßen- und Verkehrswesen: Straßenbau und Straßenverkehrstechnik, Lieferung Nr. 84, 2008