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0510 205
Grundlagen und Anwendungsmöglichkeiten der Visualisierung in der Straßenplanung
2.257
IDN 708037
Forschungsstelle Technische Universität Dresden, Fakultät für Verkehrswissenschaften, Lehrstuhl Gestaltung von Straßenverkehrsanlagen (Prof. Dr.-Ing. C. Lippold)
Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Institut für Straßen- und Eisenbahnwesen (ISE) (Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. R. Roos)
Universität Leipzig, Lehrstuhl für Verkehrsbau (Prof. Dr.-Ing. habil. W. Kühn)
Bearbeiter Lippold, C.
Ebersbach, D.
Schulz, R.
Zimmermann, M.
Kühn, W.
Leithoff, I.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, Bonn
Stand Abschluss: April 2007

Trotz Einhaltung der Entwurfsgrundsätze können auf neu geplanten Straßenverkehrsanlagen Defizite in der räumlichen Linienführung auftreten. Der Entwurfsprozess erfolgt nach wie vor getrennt in Lageplan, Höhenplan und Querschnitt und erschwert somit die frühzeitige Erkennung dieser Defizite. Der Kraftfahrer nimmt den größten Teil der Informationen aus dem Fahrraum optisch wahr. Deshalb kann eine Visualisierung aus Fahrersicht die Prüfung der Wahrnehmbarkeit, der Begreifbarkeit des Straßenraums sowie der Erkennung von Defiziten ermöglichen, die letztlich zu einem Straßenentwurf mit hohem Sicherheitsniveau führen soll. Dazu existiert bisher jedoch kein einheitliches Verfahren. Für die Entwicklung einer einheitlichen Methodik zur Prüfung der räumlichen Linienführung wurden die Erkenntnisse zu Standardraumelementen, das Kontroll- und Bewertungsverfahren auf der Basis quantitativer Parameter sowie Verfahren zur qualitativen Bewertung von Perspektivbildern zusammengeführt. Die Qualität der räumlichen Linienführung wird anhand des Auftretens von Defiziten bewertet, die sich in sicherheitsrelevante und gestalterische Defizite unterscheiden lassen. Die Prüfung auf sicherheitsrelevante Defizite erfolgt quantitativ und wird in einem Sichtschattenband veranschaulicht. Die Zuverlässigkeit des quantitativen Nachweises wurde anhand von Perspektivbildern bestätigt. Gestalterische Defizite können weiterhin nur qualitativ anhand von Perspektivbildern erkannt werden. Um vergleichbare Ergebnisse zu erhalten, wurde die Regelperspektive eingeführt. Unter Verwendung von Standardraumelementen können verdeckte Kurvenbeginne vermieden und somit die Zahl der Defizite maßgeblich verringert werden. Auf den genannten Grundlagen aufbauend wurde eine Methode zur Prüfung der räumlichen Linienführung entwickelt. Diese wurde erfolgreich an Beispielstrecken getestet. Im Ergebnis eines dreistufigen Prüfprozesses werden sicherheitsrelevante Defizite erkannt und mittels Umplanung beseitigt. Daran anschließend können die gestalterischen Defizite visuell ermittelt und beseitigt werden.

Veröffentlichung Informationen Forschung im Straßen- und Verkehrswesen: Straßenbau und Straßenverkehrstechnik, Lieferung Nr. 83, 2008