Zurück Vor
0513 152
Integration von öffentlichem und privatem Parkraummanagement
77.512
IDN 709604
Forschungsstelle Fraunhofer Institut Materialfluss und Logistik, Dortmund
Albrecht Consult GmbH, Aachen
Trafficon Consulting - Traffic Consultants GmbH
PBW-Parkraumgesellschaft Baden-Württemberg
Landeshauptstadt München
Bearbeiter Krüger, J.
Becker, W.
Höpping, A.
Jonas, B.
Freudenstein, J.
Krampe, S.
Godschaner, A.
Inninger, W.
Scholz, K.
Hüttner, N.
Grötsch, M.
Stepjanovic, B.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, Bonn
Stand Abschluss: Mai 2022

Die Bewirtschaftung des städtischen Parkraums erfolgt in den seltensten Fällen aus einer Hand. Verschiedene private und öffentliche Akteure organisieren ihr Parkangebot oft eigenständig und nicht immer aufeinander abgestimmt. Hinzu kommt, dass in vielen Städten unterschiedliche Parkkonzepte zum Einsatz kommen und folglich verschiedene Informations- und Abrechnungssysteme bestehen. Das durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur geförderte Forschungsprojekt untersuchte die Möglichkeiten der Integration von öffentlichem und privatem Parkraummanagement durch gezieltes Sammeln und Bereitstellen von Parkraum-relevanten Informationen aus unterschiedlichsten Datenquellen (zum Beispiel Parkleitsystemen, Parkscheinautomaten, Sensorik, Schrankensystemen etc.) zum Zwecke der Reduzierung des städtischen Parksuchverkehrs und der effizienten Nutzung vorhandenen Parkraums. Die konkrete Aufgabenstellung umfasste die Entwicklung einer IVS-Referenzarchitektur für den ruhenden Verkehr basierend auf Herausforderungen und Anforderungen zum Parkraummanagement sowie die Entwicklung eines standardisierten DATEX-II-Datenprofils. Entsprechende Anforderungen und Rahmenbedingungen wurden in Expertengesprächen und Workshops zusammen mit Partnern der öffentlichen Hand sowie Service-Providern erfasst. Dadurch wurde sichergestellt, dass eine möglichst hohe Interoperabilität und Übertragbarkeit der Referenzarchitektur gewährleistet wird. Ergänzend wurden 16 Forschungs- und Pilotprojekte zu parkraumnahen Projektinhalten analysiert. Die Ergebnisse des Workshops, der Expertengespräche und der Literaturrecherche wurden in insgesamt 70 Herausforderungen zusammengefasst. Diese wiederum wurden in Anforderungen an den Dienst und das verwendete Datenmodell formuliert. Es wurde insbesondere ersichtlich, dass eine bessere Kommunikation zwischen kommunalen und privatwirtschaftlichen Akteuren sowie deren gemeinsame Beteiligung an Konzepten und Planungen von hoher Bedeutung sind. Das Projekt wurde in zwei Piloträumen mit jeweils unterschiedlichen Themen-Schwerpunkten durchgeführt: in Stuttgart (Integration öffentlicher Parkleitstrategien und vernetztes Parken) und in München (integratives Parkraummanagement und On-Street Parking in einem Stadtviertel mit statischen Daten zum Viertel in Kombination mit FC-Daten). Im Pilotraum Stuttgart wurden gemeinsam mit der Landeshauptstadt Stuttgart und der PBW mbH zwei kommunale Parkleitstrategien im Kontext des dynamischen Verkehrsmanagements ausgearbeitet. Die Parkleitstrategie "Kulturmeile" und die lntermodale Strategie "P+R Parkhaus Österfeld" wurden konzeptionell erarbeitet und technisch umgesetzt. Die bestehende Objektdatenbank der PBW wurde um zusätzliche statische Point of lnterest Daten (unter anderem Stellplatzbreite, Ausstattungsmerkmale, Sonderstellplätze, besondere Services und Bezeichnung und Adressen der Zufahrten) und Ladeinformationen erweitert (unter anderem Anzahl Ladestationen, Betreiber der Ladestation, Hersteller, Steckertyp). Zudem wurden die Tarifinformationen und Öffnungszeiten standardisiert sowie dynamische Daten zur Belegung der Ladesäulen in die Datenbank integriert und über eine neu geschaffene API zur Verfügung gestellt. Im Pilotraum München wurden die statischen Parkraumdaten der Stadt und dynamischen Daten aus FC-Daten für das On-Street-Parken gebündelt, georeferenziert und konvertiert. Im nächsten Schritt wurden diese über standardisierte Datenformate über ein API für externe Abnehmer bereitgestellt. Es wurde weiterhin ein DATEX-II-Profil erstellt, um die ermittelten Anforderungen abzudecken. Hierfür wurde die Version 3.1 verwendet und an einigen Stellen um zusätzliche Elemente, wie etwa einfache Fahrplandaten, ergänzt. Ergebnis des Projekts ist die Veröffentlichung sechs neuer DATEX-II-Publikationen auf dem MDM (Mobilitätsdaten-Marktplatz, jetzt mobilithek) für die beiden Piloträume.

Veröffentlichung