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0503 289
Qualitätsanforderungen an Ortsdurchfahrten überörtlicher Straßen unter Berücksichtigung der Funktionen: Verbindung, Erschließung und Aufenthalt
1.120
IDN 705500
Forschungsstelle Steierwald Schönharting und Partner GmbH, Beratende Ingenieure, Stuttgart
Bearbeiter Schmidt, M.
Schönharting, J.
Zimmermann, U.
Markelin, A.
Kölz, G.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bonn
Stand Abschluss: März 1991

In dieser Untersuchung stand die Analyse der Funktionsgruppen Erschließung und Aufenthalt im Vordergrund. Die Aufgabenbeziehen sich auf a) die Entwicklung quantitativer und qualitativer Kriterien zur Bewertung der Funktionsgruppen"Erschließung" und "Aufenthalt", b) die Entwicklung von Vorstellungen für Anspruchsprofile (Soll- Qualitäten) in Ortsdurchfahrten und auf c) die Entwicklung eines Erhebungs-,Analyse- und Bewertungsverfahrens für eine Zustandsanalyse bestehender Ortsdurchfahrten. Um die Komplexität der Problemstellung der Funktionsgruppe "Erschließung" zu verdeutlichen, wurden ausgewählte Ortsdurchfahrten zunächst qualitativ analysiert. Von Bedeutung sind dabei die Abstellflächen für das zeitweilige Abstellen von Fahrzeugen. Weiter stellt die Verkehrsstärke in der Ortsdurchfahrt eine wichtige, die unterschiedlichen Zugänglichkeiten beschreibende Einflußgröße dar. Zusätzlich zur Verkehrsstärke ist die Zugänglichkeit für Fußgänger, Radfahrer und ÖV-Fahrgäste vom Angebot an Überquerungshilfen abhängig. Für die Zustandsanalyse wurde ein quantitativ/ qualitatives Bewertungsverfahren zur Beurteilung der Erschließungsqualität entwickelt. Unter der städtebaulichen Komponente "Aufenthalt" werden im Sinne der Aufgabenstellung alle funktionalen und räumlichen Qualitäten verstanden, die sowohl gesamtörtlich als auch im Nahbereich in engem Bezug zu einer Ortsdurchfahrt stehen. Da eine Bewertung der Qualitätsmerkmale im absoluten Sinne nicht möglich erscheint, wurde ein Bewertungsverfahren entwickelt und vorgeschlagen, das als Relativierungsmethode in zweifacher Hinsicht zu verstehen ist: 1) relativierend zwischen den bestehenden Ortsdurchfahrten (Zustandsvergleich) und 2) relativierend zwischen der vorhandenen OD und ihrem beabsichtigen städtebaulichen Ausbaustandard (Erfolgskontrolle). Die Ergebnisse dieses Forschungsberichtsstellen den methodischen Ansatz des Forschungsvorhabens zu den Funktionen Erschließung und Aufenthalt in einer konkretisierten Form vor. Bei den Funktionsgruppen hat sich das quantitativ/qualitative Vorgehen bewährt. Dies wurde bei der Anwendung des Verfahrens auch deutlich. Ebenso wurde die Durchführbarkeit der Verfahren erprobt. Die für die Untersuchung festgelegten Qualitätsniveaus sind im Rahmen einer Anwendung durch eine breite Datenbasis abzusichern. Für die Zustandsanalyse von allen Ortsdurchfahrten nach den hier vorgestellten Verfahren bieten sich zusammenfassend zwei mögliche Vorgehensweisen an: 1. Alle Ortsdurchfahrten werden entsprechend dem entwickelten Verfahren analysiert. 2. Eine Detailanalyse mit den vorgestellten Verfahren wird nur für einen Teil der Ortsdurchfahrten (z.B. 10 %) durchgeführt, wobei eine statistisch ausreichende Datenmenge zur Absicherung der Qualitätsmaßstäbe vorliegen muß. Darauf aufbauend könnten Teile des Verfahrens vereinfacht und auf die restlichen Ortsdurchfahrten angewendet werden.

Veröffentlichung Schönharting, J.; Schmidt, M.; Zimmermann, U.; Markelin, A.; Kölz, G.: Qualitätsanforderungen an Ortsdurchfahrtenüberörtlicher Straßen unter Berücksichtigung der Funktionen "Verbindung, Erschließung und Aufenthalt". Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik ( BMV, Bonn) H. 625,1992, 126 S.