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Planungs- und Entscheidungshilfen zur Effizienzkontrolle der Angebotsgestaltung im ÖPNV - Teil 1: Entwicklung eines Verfahrens; Teil 2: Entwicklung eines Anwenderleitfadens;Teil 3: Erprobung des Verfahrens im Süderelberaum von Hamburg
70.116/84
IDN 705706
Forschungsstelle Hamburg-Consult mbH, Hamburg
Bearbeiter Seute, J.
Rommerskirchen, S.
Höffler, K.-H.
Pasquay, F.
Greuter, B.
Keller, M.
Morghen, M.
Bunzel, R.
Piotter, W.
Rottgardt, H.-D.
Utech, J.
Auftraggeber Bundesminister für Verkehr, Bonn
Stand Abschluss: Dezember 1986; Januar 1988

Das Forschungsvorhaben zur Entwicklung von "Planungs- und Entscheidungshilfen zur Effizienzkontrolle der Angebotsgestaltung im ÖPNV" hatte zum Ziel, ein praxisnahes Verfahren zur Beurteilung der Effizienz von angebotsverändernden Maßnahmen im ÖPNV zu entwickeln. Unter dem Begriff der "Effizienzkontrolle" wird hier die zusammenfassende Beurteilung aller Auswirkungen verstanden,die sich nach einer Angebotsveränderung im öffentlichen Nahverkehr eines abgegrenzten Verkehrsraumes einstellen. Im ersten Teil der Untersuchung werden nach Auswertung der verwertbaren Literatur die methodischen Grundlagen für das Verfahren zusammengestellt. Im zweiten Teil werden die wichtigsten Anwendungsempfehlungen für eine Effizienzkontrolle wiedergegeben und daraus der Entwurf eines Leitfadens für Anwender der Effizienzkontrolle entwickelt.Dieser Entwurf muß noch an einigen Anwendungsfällen in der Praxis erprobt werden. Anhand der dabei gewonnenen Erfahrungen sollte dann erst der Anwenderleitfaden zu einem breiter einsetzbaren Arbeitshilfsmittel ausgebaut werden. Im dritten Teil schließlich wird das Verfahren im Hamburger Süderelberaum erstmals erprobt. In diesem Gebiet wurde im Zusammenhang mit der Inbetriebnahme einer Gleichstrom-S-Bahn zwischen Neugraben (an der hamburgischen Landesgrenze), Harburg ( dem Zentrum des Süderelberaumes) und der Hamburger Innenstadt fast das gesamte ÖPNV-Liniennetz und Fahrplan- Angebot reorganisiert. Insgesamt haben sich die im Anwenderleitfaden erarbeiteten Verfahrensvorschläge für die Beurteilung der Effizienz beim Anwendungsfall "Harburger-S-Bahn" bewährt. Es wäre sinnvoll, die aus diesem Anwendungsfall gewonnenen Erkenntnisse über die Durchführung von Effizienzkontrollen bei Angebotsveränderungen im ÖPNV in den bereits vorliegenden Entwurf eines Anwenderleitfadens einzuarbeiten und damit für ähnlich gelagerte Fälle nutzbar zu machen. Aus den Ergebnissen des Anwendungsfalles "Harburger-S-Bahn" ist vor allem die Erkenntnis abzuleiten,daß die Bereitschaft der Menschen, auf das Verkehrsmittel Pkw zugunsten des öffentlichen Nahverkehrs zu verzichten, offenbar nur in begrenztem Maße durch das ÖPNV-Angebot selbstbeeinflußbar ist. Nur bei ganz massiven Angebotsveränderungen und auf bestimmten Relationen tritt dieser Effekt auf. Bei künftigen Prognosen des Verkehrsaufkommens infolge von Angebotsveränderungen sollte diesen Erfahrungen - im Sinne zurückhaltender Ansätze - Rechnung getragen werden.

Veröffentlichung