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Einfluss der Fahrbahntextur auf das Reifen-/Fahrbahngeräusch
3.293
IDN 706446
Forschungsstelle Müller-BBM GmbH, Planegg
Bearbeiter Beckenbauer, T.
Spieller, P.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bonn
Stand Abschluss: August 2001

Die Oberflächeneigenschaften von 42 Testfeldern eines Versuchsgeländes wurden anhand von Rauigkeitsprofilen, Stempelabdrücken und Schallabsorptionsgradmessungen erfasst. Die Vorbeirollgeräusche von 16 Pkw- und 4 Lkw-Reifensätzen wurden bei verschiedenen Geschwindigkeiten gemessen sowie im Nahfeld. Oberhalb von ca. 1200 Hz findet kein Übergang, sondern eine Überlagerung des Einflusses mechanischer Schallanregung und aerodynamischer Effekte wie air pumping statt. Unterhalb von 1200 Hz haben Mega- und Makrostruktur der Fahrbahnoberfläche maßgeblichen Einfluss auf die mechanische Schwingungsanregung. Die optimale Maximalkorngröße geräuschmindernder Fahrbahntexturen wurde mit 3 mm für Pkw-Reifen und mit 5 mm für Lkw-Reifen ermittelt. Ausgeprägte Rillen in der Fahrbahnoberrfläche verbessern die akustischen Eigenschaften nicht. Zur Erzielung maximal geräuschmindernder Texturen genügt eine Nutzschichtdicke von weniger als 1 mm, die Gestalt der Oberfläche bestimmt die optimalen Texturwellenlängen. Ein erstes Rechenmodell für die quantitative Vorhersage von Vorbeirollgeräuschen anhand von Texturparametern der Fahrbahnoberfläche zeigt, dass die Geräusche nicht direkt mit Texturkenngrößen sondern erst über die Berechnung der texturabhängigen Kontaktkraftverteilung in der Reifenaufstandsfläche erklärt werden können.

Veröffentlichung Beckenbauer, T.; Spieller, T.: Einfluss der Fahrbahntextur auf das Reifen-Fahrbahn-Geräusch. Bonn: Bundesdruckerei, 2002, 174 S., 217 B, 70 T, 52 Q (Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMVBW, Bonn) H. 847)